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Südkoreanischer Protest nach Versehen

Ein Versehen an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris löst Reaktionen aus. Südkoreanische Sportler werden versehentlich als Nordkoreaner vorgestellt. Das IOC entschuldigt sich.

An der Eröffnungsfeier am Freitagabend wurden Südkoreaner als Nordkoreaner vorgestellt © KEYSTONE/EPA/MARTIN DIVISEK

"Wir entschuldigen uns zutiefst für den Fehler, der bei der Präsentation der südkoreanischen Mannschaft während der Übertragung der Eröffnungsfeier aufgetreten ist", erklärte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Samstag auf Koreanisch im Onlinedienst X.

Als die südkoreanische Delegation bei der Eröffnungsfeier am Freitagabend die Seine hinunter segelte, wurde sie fälschlicherweise mit der offiziellen Bezeichnung für Nordkorea vorgestellt. Die Delegation aus Nordkorea wurde hingegen korrekt mit dem offiziellen Namen des Landes präsentiert.

In Südkorea löste der Fauxpas verärgerte Reaktionen aus. Das Sportministerium in Seoul äusserte sein Bedauern über den Vorfall. In einer Erklärung hiess es, die zweite südkoreanische Vize-Sportministerin Jang Mi Ran habe zur Klärung um ein Treffen mit IOC-Präsident Thomas Bach gebeten. Das Ministerium habe zudem das Aussenministerium in Seoul aufgefordert, "einen starken Protest an die französische Seite" zu richten. Überdies wolle das Nationale Olympische Komitee Südkoreas mit dem Organisationskomitee der Spiele und dem IOC zusammentreffen, um seinen Protest auszudrücken.

Später kam es zum Telefonat zwischen Bach und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol, bei dem sich der IOC-Präsident "aufrichtig und von Herzen" für den Fauxpas entschuldigte. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, sagte der in Westdeutschland geborene Bach, dass er - als jemand, der in einem geteilten Land aufgewachsen sei - die Gefühle der südkoreanischen Bevölkerung nachempfinden könne. Er werde alles dafür unternehmen, dass sich ein ähnlicher Vorfall nicht wiederholen werde.

Derzeit befinden sich Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea nach zahlreichen Scharmützeln auf beiden Seiten auf einem Tiefpunkt. Die beiden Koreas befinden sich faktisch gesehen immer noch im Krieg, da der Konflikt in den Fünfzigerjahren mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag geendet hat.

SDA
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