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Armasuisse sucht Ideen für Munition in Seen

Das Bundesamt für Rüstung sucht Ideen zur umweltfreundlichen und sicheren Bergung von Munition aus den Schweizer Seen.

Das Militär versenkte Munition in Schweizer Seen, hier im Neuenburgersee. Nun sucht Armasuisse Ideen für die Bergung. (Archivbild) © Keystone/SALVATORE DI NOLFI

Die drei besten Ideen will es mit 50'000 Franken prämieren. Die Ideen fliessen nicht unmittelbar in die Bergung ein, dienen aber als Ansätze.

Zwischen 1918 und 1964 versenkte das Militär Munition in etlichen Schweizerseen. Wie Armasuisse, das Bundesamt für Rüstung, am Mittwoch mitteilte, liegt diese Munition hauptsächlich im Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee in Wassertiefen zwischen 150 und 220 Metern.

Mit dem Ideenwettbewerb will Armasuisse Hochschulen und Industrie verstärkt in Überlegungen zur Bergung dieser tief versenkten Munition einbeziehen, wenn das je nötig werden sollte. Wie Armasuisse mitteilte, könnte das der Fall sein, wenn die Seewasserkontrolle "wider Erwarten eine Freisetzung von Schadstoffen" erbringen sollte.

2005 erbrachte eine Untersuchung, dass alle damals möglichen Lösungen für die Munitionsbergung viel Schlamm aufgewirbelt und so das empfindlich Ökosystem der Seen gefährdet hätten.

Blindgängermeldungen

Im Jahr 2023 sind in der Nationalen Blindgänger Zentrale so viele Meldungen eingegangen wie noch nie. Per E-Mail oder Telefon wurden rund 1'100 Funde gemeldet, bei denen insgesamt 3'537 Munitionsobjekte sichergestellt werden konnten. Obwohl es sich bei der Mehrheit um Munitionsschrot handelte, konnten total 280 Blindgänger beschlagnahmt werden. 

Armeesprecher Stefan Hofer gibt als Grund für diesen Höchstwert die steigenden Freizeitaktivitäten, das schöne Wetter sowie die zunehmende Sensibilisierung der Zivilbevölkerung an. 

Der grösste Teil der Entdeckungen (87 Prozent) wurde dabei von Zivilpersonen gemacht. Die Polizei oder Truppen sind nur für einen kleinen Teil der Meldungen verantwortlich. Hofer betont: "Bei einem verdächtigen Fund gilt die Devise: nicht berühren, Fundstelle markieren und Verdacht bei der Polizei melden". 

Trägt die Meldung zur Verhütung eines möglichen Unfalles bei, kann die Armee eine Prämie von bis zu 100 Franken an den Finder oder die Finderin auszahlen. 

SDA
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