Bulls schauen ambitioniert und neu motiviert in die Zukunft

Nach dem Abstieg haben die Düdinger einen neuen Präsidenten gefunden. Weshalb die Bulls mit grosser Zuversicht in die neue Saison blicken.

Ein Grossteil des Teams bleibt trotz des Abstieges beisammen. (Archiv) © Frapp

Am 5. März 2024 gingen bei den Düdingen Bulls nach der Niederlage in der Overtime gegen GDT Bellinzona die Lichter aus. Gemäss Damian Roggo, der als Tagespräsident durch die Generalversammlung des Klubs führte, stellte man dem Verband nach dem Bekanntwerden, dass sich die GDT Bellinzona wie Martigny in einer Liga höher zurückziehen würde, dem Verband einige konkrete und kritische Fragen. Leider seien diese nur vage beantwortet worden, weshalb die Düdinger auch rechtlich die Frage der Rechtmässigkeit der Verbandsentscheide klären wollte. Allerdings verlief das Verfahren ergebnislos. "Es hat uns aber doch Genugtuung gegeben, als wir erfuhren, dass die Liga genau die beiden Reglementspunkte, die wir beanstandet hatten, nun für die neue Saison geändert hat, damit sich solche Vorkommnisse wie dieses Jahr nicht mehr wiederholen können", meinte Damian Roggo. Doch inzwischen ist beim Verein neuer Wind eingekehrt und man hat mit neuer Zuversicht die neue Saison vorbereitet.

Endlich wieder eine Führung

Nach dem krankheitsbedingten Rücktritt des langjährigen Präsidenten Josef Baeriswyl noch vor der letzten Saison, war der Verein einige Zeit führungslos. Mit dem abrupten Abgang des Präsidenten ging auch viel Wissen verloren, was in dieser Spielzeit immer wieder auch zu schwierigen Situationen führte. Aus diesem Grund war es schliesslich der Präsident des Fan-Clubs, André Schultheiss, der sich an der Versammlung als Präsident zur Verfügung stellte. In seiner Antrittsrede – er wurde mit grossem Applaus gewählt – erläuterte er, dass es für den Verein wichtig sei, wieder eine Führung zu erhalten. Aus Liebe zum Verein und aus den guten Erfahrungen im Vorstand habe er schliesslich zugesagt, dieses Amt zu übernehmen: "Ein Präsident sollte nie alleine den Klub führen, dazu braucht er einen funktionierenden Vorstand, wo jeder und jede seine Aufgaben wahr nimmt", meinte Schultheiss. Er sei aber auch überzeugt, dass er mit seinem Herzblut für den Verein gemeinsam mit allen die Bulls wieder nach vorne bringen könne. Er wollte dabei auch nicht allzu lange nach hinten schauen, sondern mit viel Zuversicht nach vorne schauen.

Finanziell immer am Limit

Kassier Damian Roggo konnte insgesamt eine fast ausgeglichene Rechnung mit einem Defizit von rund 5000 Franken verkünden. Dabei fielen vor allem höhere Ausbildungszulagen von rund 80'000 Franken ins Gewicht, die nur mittels der Auflösung von stillen Reserven gedeckt werden konnten. Zudem erhielten die Bulls rund 25’000 Franken von Gottéron für dessen Ausbildungszulagen wieder rückerstattet. "Weil wir auf den Einsatz von jungen Spielern setzten, mussten wir für diese aber auch vermehrt Ausbildungszulagen entrichten, das ist eigentlich eine sehr paradoxe Situation und stellt die Frage, ob dies der Sinn und Zweck ist, um jungen Spielern Spielpraxis zu gewähren", meinte Roggo. Für die neue Saison wird das Budget leicht auf 350'000 Franken gesenkt und soll ausgeglichen sein. Die Kosten in der 1. Liga dürften aber nur unwesentlich tiefer liegen als in der MyHockey League.

Aus dem Vorstand scheiden Peter Bertschy (Sicherheit), Daniel Fasel (Spielbetrieb), Thomas Müller (Sportchef) und Rolf Frey (Sponsoring) aus. Neben dem Präsidenten André Schultheiss wurden Damian und Kilian Roggo zu Vizepräsidenten und Marc Moser wurde nun offiziell zum Sportchef gewählt, nachdem er bereits seit dem Abstieg gewirkt hatte. Michel Bouquet (Sponsoring) komplettiert den Vorstand, wobei noch ein bis zwei weitere Vorstandsmitglieder gesucht werden, um die Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen – vorerst wurde man aber noch nicht fündig.

Team bleibt zusammen

Der neue Sportchef, Marc Moser, konnte nicht ohne Stolz seine neue Mannschaft für die Saison 24/25 präsentieren. Dabei fällt auf, dass man insgesamt nur 8 Spieler verliert. Das Gros der Mannschaft bleibt dem Verein treu – bei einem Abstieg keine Selbstverständlichkeit. Bei den Zugängen konnten drei Spieler von Sarine-Fribourg geholt werden, zudem stossen zwei weitere Spieler neu zu den Bulls. Trainer Kirill Starkov bleibt ebenfalls, erhält nun jedoch mit Patrick Bucheli und Marc Hayoz zwei Assistenten, etwas das letzte Saison klar fehlte.

Auch wenn der sofortige Wiederaufstieg durchaus ein Thema ist, muss sich der Verein in dieser neuen Liga zuerst finden – auch hier gibt es andere ambitionierte Vereine. Aber als langfristiges Ziel ist es klar, dass man wieder den Weg in die MyHockey League finden will.

Marc Moser machte auch klar, dass die Zusammenarbeit mit dem Partnerteam Freiburg Gottéron gut funktioniere und die Gespräche mit den Verantwortlichen äusserst vielversprechend ausfielen. Er räumte auch mit einem immer wieder gehörten Vorwurf, Gottéron habe die Bulls zu wenig mit Junioren unterstützt, auf: "Die Leute müssen wissen, dass alle Spieler, die wir von Gottéron einsetzen, dies mit einer B-Lizenz tun müssen. Und ein Spieler kann in einer Saison nur eine B-Lizenz lösen. Wenn also junge Spieler gerne auf einem höheren Niveau ihre Chance versuchen wollen, dann können wir ihnen mit einer B-Lizenz von uns diese Chance natürlich nicht verbauen." Aus diesem Grund würden in der nächsten Saison weniger Gottéron Junioren bei den Bulls zum Einsatz kommen, wobei vermehrt frühzeitig mit dem Partnerteam geklärt werden soll, welche Spieler allenfalls infrage kämen, weil sie kaum Chancen auf höhere Einsätze hätten. Auch der anwesende Präsident von Freiburg Gottéron betonte, dass sein Klub nach wie vor eng mit den Bulls zusammenarbeiten werde und diese Zusammenarbeit auch in der Vergangenheit sehr ernst genommen habe. Nicht zuletzt sollen aber auch vermehrt Junioren von SenSee Future, von denen 6 die Vorbereitung mit der 1. Mannschaft bestreiten und vom neuen Partnerteam Bösingen bei den Bulls zum Einsatz kommen.

Freiburger Nachrichten - Redaktion / Markus Rudaz
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