Causa Bykov - Kopf über Herz
Der Fall um Andrei Bykov sorgt bei den Gottéron-Fans für Unverständnis. Der Flammewärfer bringt neue Details ans Licht.
Gottéron will und muss sein Kader verjüngen. Mit dem Durchschnittsalter von 29,9 Jahren stellen die Freiburger das älteste Team der National League. Deswegen erhalten der 33-jährige Mauro Jörg und der 35-jährige Andrei Bykov keinen neuen Vertrag.
Trainer Christian Dubé hat dem zukünftigen Sportchef Gerd Zenhäusern mitgeteilt, dass er nächste Saison nicht mehr mit dem gleichen Team in die Meisterschaft starten will. Es soll jünger und tiefer werden. Das bestätigt Gerd Zenhäusern auf Anfrage von RadioFr.
Die Nicht-Verlängerung von Andrei Bykov stösst den Gottéron-Fans immer noch sauer auf. "Bykov muss Freiburger bleiben" stand auf einem Banner in der Fankurve. Vor allem seine aktuelle Form unterstreicht die Meinung vieler Anhängerinnen und Anhänger, dass die Nummer 89 bleiben muss.
Das Gegenteil, von dem ein Deutscher Musiker singt
Der Unmut ist gross - dabei machte Gottéron nur das, was die Fans dem Club seit Jahren ankreiden: Die Mannschaft ist zu alt, Freiburg ist eine Wohlfühloase, von Copain zu Copain, nur keine harten Entscheidungen treffen. Dieselben Fans beklagen sich jetzt, wenn Freiburg nun eine rein Business-orientierte Entscheidung trifft. Ob sie die richtige ist, werden wir sehen.
Gottéron entscheidet im Fall Bykov entgegen das Lied des deutschen Musikers Joris "Herz über Kopf".
Die jungen Wilden, Gerber und Näf?
Mit welchen Spielern verjüngen die Freiburger das Team? Qualitativ sollten die Verpflichtungen gegenüber Bykov und Jörg nicht abfallen. Das wird jedoch schwierig. Sicher ist, dass die Drachen mit Julien Rod (19), Kevin Nicolet (20) und Kevin Etter (20) die Jungen in der Hinterhand hat, die der Verein in der nächsten Saison im Fanionteam einbauen will. Momentan spielen alle drei in der Swiss League.
Kommende Saison könnte ausserdem Jeremi Gerber das Gottéron-Dress tragen. Laut "Blick" hat der 23-Jährige bereits einen Vertrag unterschrieben. Das Interesse haben Präsident Hubert Waeber und Gerd Zenhäusern bestätigt. Das neueste Gerücht lautet Santiago Näf. Sein Dossier liegt beim künftigen Sportchef auf dem Pult. Der 21-jährige Stürmer gehört dem SC Bern an und bestritt bisher 25 National-League-Partien und spielt derzeit leihweise für den EHC Basel in der Swiss League.
Die drei jungen Gottéron-Junioren, sowie Jeremi Gerber und Santiago Näf sollen das Kader verjüngen. Mit zwei Toren und noch ohne Assists befindet sich Gerber beim HC Lugano in dieser Saison jedoch in einer schwierigen Phase. Dazu kriegt er nur wenig Eiszeit. Das Talent will ich ihm jedoch nicht absprechen. Näf schoss in 30 Einsätzen mit Basel bisher fünf Tore und lieferte neun Assists.
Der bald 36-jährige Andrei Bykov hält qualitativ mit diesen beiden Stürmern definitiv mit, Gottéron hat aber eine Businessentscheidung gefällt.
So gerne ich Andrei Bykov habe, so sage ich doch "Kopf über Herz" ist die richtige Entscheidung.