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Chinas Schwimmer kommen nicht zur Ruhe

Das Thema Doping verfolgt Chinas Schwimm-Team auch an den Spielen in Paris. Die Welt-Anti-Doping-Agentur muss sich erneut für Freisprüche rechtfertigen.

Weiterhin im Fokus: die Chinesischen Schwimmer © KEYSTONE/EPA/MAST IRHAM

In der Affäre um ungeahndete Doping-Vorfälle in Chinas Schwimm-Team gibt es neue Enthüllungen. Die in der Kritik stehende Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat bestätigt, dass zwei weitere Spitzenathleten nach positiven Tests in der jüngeren Vergangenheit um eine lange Dopingsperre herumgekommen und vom Vorwurf des Sportbetrugs freigesprochen worden sind.

Chinas Antidoping-Agentur Chinada hatte einem Bericht der "New York Times" zufolge unter anderen die Staffel-Olympiasiegerin Tang Muhan vor zwei Jahren entlastet, weil ein bei ihr nachgewiesenes Steroid angeblich auf einen verunreinigten Hamburger zurückzuführen gewesen sei.

Für Aufsehen, Unruhe und Zweifel hatte bereits vor den Spielen in Paris die Affäre um 23 Schwimmerinnen und Schwimmer gesorgt, die bei einem nationalen Wettkampf in China vor gut drei Jahren positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden waren, aber nicht gesperrt wurden. Auch hier war die WADA dem Entscheid der Chinada gefolgt. Ein unabhängiger Ermittler hatte kein Fehlverhalten der WADA erkannt.

Der "New York Times" zufolge sind die nun bekanntgewordenen Vorfälle bereits das dritte Vorkommnis, in dem die Chinada wegen angeblich verunreinigter Lebensmittel auf Sperren verzichtet. Tang Muhan, die in Tokio vor drei Jahren mit der 4x200-Meter-Crawlstaffel Gold gewonnen hat und auch für die aktuellen Spiele nominiert ist, habe in einem Pekinger Restaurant einen wohl mit dem verbotenen Mittel Metandienon belasteten Burger verspeist.

Die WADA betonte, sie habe den Entscheid der chinesischen Anti-Doping-Agentur "mit der nötigen Skepsis überprüft". Es habe aber keinen Grund gegeben, gegen die Freisprüche in Berufung zu gehen. Es gibt nach Angaben der WADA aber derzeit eine Untersuchung zur Menge und den Risiken von mit Steoriden verunreinigten Lebensmitteln in China und anderen Ländern wie den USA.

Das Internationale Olympische Komitee wies die Zweifel an den Dopingjägern zurück. "Die Chinesen sind die am meisten getesteten Athleten weltweit", sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Die WADA und die Internationale Test-Agentur ITA würden gute Arbeit leisten.

SDA
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