"Der Laden lebt von den Floristen und ihren Ideen"
Janine Niederhauser betreibt den "Blumenkeller" in Murten. Sie erzählt, was es vor dem Valentinstag alles zu tun gibt.
Wer Blumen zum Valentinstag verschenken möchte, muss nicht weit im Voraus planen. Wer sie verkauft, schon. "Die Frischware kommt ein oder zwei Tage vorher rein - alles andere muss bis dahin bereit sein", sagt Janine Niederhauser. Sie ist seit 13 Jahren Inhaberin des "Blumenkellers" in der Murtner Altstadt.
Kreativität ist gefragt
"Der Dezember ist gefüllt mit Weihnachts-Sachen. Im Januar geht es erst einmal ans Aufräumen und Inventarisieren. Danach kommt der Valentinstag. Meistens beginnen wir etwa zwei Wochen vorher mit den Vorbereitungen." Diese sind vielseitig: Die vier Floristinnen des "Blumenkellers" binden Sträusse aus Trockenblumen und stellen dekorative Arrangements aus Blütenblättern, Holz, Draht, Moos oder anderen Materialien zusammen.
"Heute setzt man auch darauf, dass die Sachen etwas langlebiger sind, aber dennoch mit Schnittblumen kombiniert werden", erklärt Niederhauser. Dabei lässt sie der Kreativität ihrer Mitarbeiterinnen freien Lauf: "Der Laden lebt von den Floristen und ihren Ideen, da darf jeder wirklich frei gestalten."
Valentinstag im Wandel
Aus Sicht der Floristin hat sich der Valentinstag verändert in den letzten Jahren. "Früher wurde er noch etwas grösser geschrieben als heute", sagt sie. Verrückte Bestellungen wie "100 rote Rosen" gebe es eher zum Muttertag. Das Angebot am Valentinstag sei breiter geworden, der Fokus liege nicht mehr nur auf Blumen. "Fast jeder, der in der Branche arbeitet, macht noch ein Valentinstags-Angebot. Das Sortiment und die Möglichkeiten wurden grösser, insbesondere mit dem Onlinehandel", sagt Janine Niederhauser.
Im Blumenhandel sind zudem Fragen zur Nachhaltigkeit und Herkunft der Produkte präsenter geworden. "Wir setzen auf Schweizer Produkte, wo wir können", erläutert die Inhaberin des "Blumenkellers". "Auch Verpackungsmaterien haben sich verändert. Wir packen eigentlich alles in Papier ein, und nicht mehr in Plastik, was eine Zeit lang Trend war."
Steigende Einkaufspreise
Ein anderer Trend zeigt sich bei den Einkaufspreisen, die Blumen-Lieferanten und -Produzenten für ihre Ware verlangen. Diese steigen jedes Jahr - pünktlich vor dem Valentinstag. "Ich rege mich jedes Jahr auf", sagt Janine Niederhauser. Sie könne die Preise für die Kunden etwas regulieren und halten, etwa durch Mengen-Rabatte, die sie mit Lieferanten aushandle. Oder dadurch, dass sie kurzstielige Rosen bestelle statt langstielige. "Wir geben unser Bestes, dass wir in der gleichen Preisklasse bleiben und der Kunde trotzdem ein gutes Produkt erhält."