Der Zibelemärit - Dank Freiburgern eine Berner Tradition
Zwiebeln weit und breit - und mittendrin Freiburger Landwirte: Der Zibelemärit in Bern zieht wieder Tausende an.
Jeweils am vierten Montag des Novembers herrscht in Bern Ausnahmezustand: Die Gassen sind frühmorgens schon gefüllt mit Martkständen, Tausende ziehen umher und begutachten die Zwiebelzöpfe und Weiteres. Der Zibelemärit - jedes Jahr ein grosses Ding.
Nach zwei speziellen Jahren (2020 abgesagt, 2021 in einer Light-Version) fand der traditionelle Anlass heute wieder unter normalen Umständen statt. Die bekannteste Ursprungslegende rund um den Zwiebelmarkt geht auf das 15. Jahrhundert zurück: Bei einem grossen Stadtbrand in Bern im Jahr 1405 habe die Freiburger Bevölkerung tatkräftig mitgeholfen, die Stadt vom Brandschutt zu räumen und so sei im Jahr 1406 zum Dank an die Freiburger Bäuerinnen und Bauern der erste Zwiebelmarkt abgehalten worden. Andere Theorien sehen die Anfänge erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts und ohne tatkräftige Unterstützung der Freiburger Landwirte.
Auch wenn der Ursprung nicht ganz gesichert ist, so ist die Beteiligung von vielen Freiburger Betrieben und Landwirten jedes Jahr gegeben.
Zwiebelzöpfe - Dekoration oder Vorrat?
Unter ihnen ist Pascal Tschachtli. Er ist 22-jährig und kommt aus Kerzers. Er verkauft der Tradition entsprechend mit dem Familienbetrieb Zwiebelzöpfe. "Keiner unserer Zwiebelzöpfe ist gleich wie ein anderer. Jeder ist einzigartig", sagt er. Von grossen bis kleinen Zöpfen gehen verschiedenste über die Theke, je nach Geschmack der Kundschaft. "Die meisten kaufen den Zwiebelzopf, hängen diesen dann zuerst einmal auf und erfreuen sich daran. Mit der Zeit essen sie dann die Zwiebeln auch auf", meint er.
Die für den Zopf gebrauchten Zwiebeln seien flachrund. Diese würden extra für den Zibelemärit produziert und von Hand geerntet. Auf all ihre Stände verteilt verkaufe die Familie Tschachtli rund 2'000 Zwiebelzöpfe.
Zwiebeln - Aber nicht nur
Nebst den traditionellen Zwiebeln werden am Zibelemärit auch allerlei andere Sachen verkauft. Von Glühwein, über sonstigem Kilbi-Material bis zu Konfetti, welches für die grosse Konfettischlacht am Nachmittag gebraucht wird.