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Durchsuchung bei EU-Parlamentsmitarbeiter

Im Zusammenhang mit mutmasslicher russischer Einflussnahme sind die Wohnung und die Büros eines Mitarbeiters durchsucht worden.

dpatopbilder - Polizeiautos vor dem Europäischen Parlament in Brüssel. Foto: Laurie Dieffembacq/Belga/dpa © Keystone/Belga/Laurie Dieffembacq

"Die Durchsuchungen erfolgten im Rahmen eines Falles von Einflussnahme, passiver Bestechung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation", teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Brüssel mit.

Demnach durchkämmten die belgischen Behörden die Wohnung des Mitarbeiters im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek und das Büro im Europaparlament in Belgiens Hauptstadt, französische Behörden durchsuchten die Räumlichkeiten am Sitz des Parlaments in Strassburg. Angaben zur Identität des Mitarbeiters oder für welchen Abgeordneten dieser tätig ist, wurden zunächst nicht gemacht.

Anzeichen deuteten darauf hin, dass der Mitarbeiter des Parlaments eine wichtige Rolle in der Affäre um die prorussische Internetplattform "Voice of Europe" (VoE) gespielt habe, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Es gebe Hinweise auf eine russische Einflussnahme, wonach Mitglieder des Europäischen Parlaments angesprochen und bezahlt wurden, um über die Webseite "Voice of Europe" russische Propaganda zu fördern.

"Voice of Europe" mit Sitz in Prag steht schon länger unter Verdacht, prorussische Propaganda in der EU verbreitet und Geld an europäische Politiker gezahlt zu haben. Mitte Mai wurde für die Plattform ein Sendeverbot in der EU beschlossen.

Auf dem Portal waren unter anderem Interviews mit den Politikern der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), Petr Bystron und Maximilian Krah erschienen. Die tschechische Zeitung "Denik N" hatte Anfang April berichtet, im Fall Bystron sei möglicherweise auch Geld geflossen. Der AfD-Bundestagsabgeordnete hat das mehrfach zurückgewiesen. Auch Krah bestreitet, Geld aus dem Umfeld von Voice of Europe angenommen zu haben.

Der Sprecherdienst des Europaparlaments teilte mit: "Wir können uns nicht zu laufenden Ermittlungen äussern." Das Parlament arbeite grundsätzlich uneingeschränkt mit den Strafverfolgungs- und Justizbehörden zusammen, um die Rechtsprechung zu unterstützen, und werde dies auch weiterhin tun.

SDA
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