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Ein Sensler bei den Berufsweltmeisterschaften

Besart Memeti aus Flamatt hat sich für die Berufsweltmeisterschaften in Lyon qualifiziert. Der 20-jährige Software-Entwickler will mit der Schweizer Delegation das Maximum herausholen.

Besart Memeti. © zvg/Swiss Skills

Junge Fachkräfte aus über 80 Ländern messen sich an den Berufsweltmeisterschaften World Skills in über 50 Disziplinen. Sie wollen zeigen, was sie in ihrem Beruf leisten können. Dieses Jahr findet der Wettbewerb in Lyon statt, und Besart Memeti aus Flamatt ist Teil der Schweizer Delegation. Der 20-jährige Software-Entwickler qualifizierte sich an den Swiss Skills erfolgreich für die World Skills. Im Interview erzählt er von seinen Eindrücken vor Ort, seinen Aufgaben und seinen Medaillenchancen.

Besart Memeti, du bist jetzt schon den zweiten Tag an den World Skills im Einsatz. Wie hoch ist der Druck, bei diesem Wettbewerb zu arbeiten?

Die Aufregung und der Druck waren sehr gross, bevor es losging. Aber sobald es richtig anfing und ich mich auf meine Arbeit konzentrieren konnte, war der Druck weg. Dann geht es nur noch darum, fokussiert zu bleiben und am Ende mit der eigenen Leistung zufrieden zu sein.

Wie schaffst du es, den Lärm und die vielen Nebengeräusche während der Arbeit auszublenden?

Das ist tatsächlich ungewohnt, denn normalerweise ist es im Büro viel ruhiger. Hier benutze ich einen Gehörschutz, damit mich der Lärm nicht so sehr stört. Ansonsten glaube ich, dass man sich in so einer Wettbewerbssituation automatisch stärker konzentriert und versucht, das Maximum herauszuholen.

Dein Betreuer ist als Vertrauensperson hier mit dabei. Ihr geht auch gemeinsam essen. Wie wichtig ist dieses Verhältnis?

Sehr wichtig. Vor allem, weil man eine vertraute Person hier vor Ort hat, mit der man Ideen austauschen und Lösungsansätze diskutieren kann. Es hilft sehr, zu wissen, dass eine Person da ist, der man vertrauen kann. Das ist bei solchen Wettbewerben sehr wichtig.

Ihr seid als Nationalteam hier. Wie kann man sich das genau vorstellen?

Das ist eigentlich wie bei einer Fussball- oder Hockeynationalmannschaft. Wir sind in den letzten Monaten als Team zusammengewachsen. Wir haben alle das Gefühl, dass wir uns gegenseitig pushen können, um unsere Leistungen auf das nächste Level zu bringen.

Was ist genau deine Aufgabe hier an den vier Tagen bei den World Skills?

Wir haben hier verschiedene Aufgaben. Wir entwerfen Softwarelösungen, analysieren Daten oder entwickeln Apps für Handys, PC und Tablets. Das sind ganz unterschiedliche Dinge. Konkret müssen wir eine App für eine Bäckerei hier in Lyon entwickeln.

Was genau soll diese App können?

Unsere App hilft der Bäckerei, das Inventar zu managen. Zum Beispiel können Bestellungen getätigt und Benutzer verwaltet werden – einfach alles, was für den Betrieb einer Bäckerei notwendig ist.

IT wird als Beruf mit Zukunft gehandelt. Was würdest du anderen jungen Leuten sagen, warum sollen sie in einen Beruf mit IT einsteigen?

Programmieren macht einfach Spass. Es gibt jeden Tag etwas Neues zu tun, und man macht immer etwas Interessantes. Natürlich muss man sich aber auch selbst dafür begeistern können.

Du bist hier bei der Weltmeisterschaft auf einem Top-Level. Wie schätzt du deine Chancen auf eine Medaille ein?

Im Moment versuche ich, diesen Gedanken auszublenden. Ich will mich einfach darauf konzentrieren, mein Bestes zu geben. Ob es am Ende mit einer Medaille klappt, werden wir in zwei Tagen sehen.

Du warst schon an den Swiss Skills und anderen Wettbewerben. Was nimmst du am Schluss mit von diesen World Skills?

Ich lerne mich hier definitiv besser kennen. Man geht hier an seine Grenzen und darüber hinaus und versucht eigentlich immer, sein Toplevel noch weiter zu steigern. Man profitiert einfach davon und wächst auch als Mensch.

Lyon ist eine sehr schöne Stadt. Hast du neben dem Wettbewerb noch etwas Zeit für touristische Erlebnisse?

Wir sind jetzt seit Samstag hier, also seit fast einer Woche. Am Anfang hatten wir kurz Zeit für einen kleinen Ausflug, aber das war es auch schon fast mit den touristischen Sachen, die wir hier machen können. Wir saugen aber trotzdem die Atmosphäre der Stadt auf und geniessen diese coole Erfahrung.

Besart Memeti ist Softwareentwickler, 2004 geboren, und war letztes Jahr der Gewinner seiner Kategorie an den Swiss Skills. Er hat seine Lehre bei den SBB als Informatiker EFZ gemacht und arbeitet noch immer bei den Bundesbahnen als BizDevOps Engineer, wie das heute heisst. Er hat auch eine Berufsmatura erlangt.

Freiburger Nachrichten - Redaktion / Sven Florin
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