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Eine taktisch starke Vorstellung des FC Ueberstorf

Der FC Ueberstorf vermochte in der 2. Liga inter gegen Schlusslicht Tavannes in der Schlussphase auf den Ausgleich zu reagieren. Am Ende siegten die Sensler 2:1.

"Es war insgesamt eigentlich ein typisches Unentschiedenspiel." © Marc Reidy

Die erste Halbzeit gehörte klar den Einheimischen. Sie waren mehrheitlich in Ballbesitz und kamen kaum einmal gross in defensive Bedrängnis. Bei Tavannes/Tramelan lief fast das gesamte Spiel über ihren Goalgetter Maxime Eschmann. Die Gäste waren damit relativ leicht berechenbar. Allerdings vermochten die Sensler aus ihrer optischen Überlegenheit im Abschluss ebenfalls nur wenig auszurichten. Dazu kamen die Pässe in die Spitze zu oft zu ungenau.

Zudem muss dem Gast zugestanden werden, dass er dem Gastgeber die Räume enorm eng machte und energisch in die Zweikämpfe stieg, was bei Ueberstorf immer wieder zu abrupten Ballverlusten aus gut gestarteten Positionen führte. Und natürlich mussten die Sensler dauernd auf Konter der Gäste gefasst sein. Ein solcher hätte bereits nach sechs Minuten durch Maxime Eschmann abgeschlossen werden können; Ueberstorf-Hüter Luca Werren war aber zur Stelle und parierte den harten Schuss aus spitzem Winkel souverän.

In der 27. Minute – das Spiel fand nun praktisch nur rund um die Mittellinie statt – bot sich aber den Einheimischen urplötzlich die goldene Führungsmöglichkeit: Einen weiten Ball in die Tiefe erlief sich Benjamin Burla noch vor dem etwas kurios aus dem Tor eilenden Tavannes-Schlussmann Yoann Bangerter und lobte den Ball ins verlassene Gehäuse. Bis zur Pause blieben die Freiburger tonangebend, ohne allerdings zu weiteren Chancen zu kommen.

Ausgleich zeichnete sich ab

Zur zweiten Halbzeit erschienen die Gäste etwas offensiver, Maxime Eschmann holte sich seine Bälle oft schon im Mittelfeld, rieb sich dabei aber in enormem Laufpensum und vielen Zweikämpfen mehr und mehr auf. Zudem standen die Ueberstorfer etwas weniger konsequent bei ihren Gegenspielern. So erhielt Tavannes/Tramelan etwas mehr Platz und war nun seinerseits zumeist im Angriff. Vorerst blieben aber auch ihre Angriffsbemühungen Stückwerk.

Doch in der 69. Minute stand schliesslich Noah Teissier goldrichtig, um am entfernten Pfosten einen Flankenball anzunehmen und zum Ausgleich einzuschiessen. Man konnte gespannt sein, ob Ueberstorf noch einmal den Schalter würde switchen können oder ob es nun allenfalls sogar das Schlusslicht sein würde, das Lunte gerochen hatte. Die Antwort darauf fiel nur gerade vier Minuten später: Wie aus dem Nichts brachten die Ueberstorfer einen Angriff bis zum gegnerischen Strafraum, und dort stand Maic Aegerter goldrichtig, um am machtlosen gegnerischen Hüter vorbei abermals den Führungstreffer zu markieren. Danach verwalteten die Gastgeber den knappen Vorsprung souverän, während Tavannes mit dem Mute der Verzweiflung anrannte, allerdings kaum mehr zu grossen Abschlussmöglichkeiten kam.

Eigentlich ein Untentschiedenspiel

Auch Ueberstorf-Trainer Polykarp Schaller anerkannte, dass sein Team diesmal das glücklichere Ende für sich hatte: "Es war insgesamt eigentlich ein typisches Unentschiedenspiel. Beide Teams hatten nur sehr wenige Tormöglichkeiten. Mit einem Geniestreich mehr hatten wir schlussendlich die Nase vorne." Man habe gewusst, dass Tavannes/Tramelan in Reichweite sei und es ein hartes Stück Arbeit werde: "Wir haben insgesamt taktisch ein einwandfreies Spiel geliefert. Es ist mir klar, dass es zum Zuschauen nicht das Höchste der Gefühle war, aber wir haben gesehen, dass wir mit grosser Disziplin und mit viel Einsatz etwas reissen können. Das haben wir wesentlich besser gemacht als in Basel bei den Old Boys."

Auch für Hüter Luca Werren war entscheidend, dass man nach dem Ausgleich noch einmal reagieren konnte: "Wir wurden zu Beginn der zweiten Hälfte etwas passiver, standen zu oft in den Räumen statt bei den Spielern. Es war aber bei allen der Wille erkennbar, nach dem Ausgleich wieder zusetzen zu können. Das war bei dieser Hitze alles andere als einfach."

Im Interview mit Markus Rudaz (FN) sprichen der FCÜ-Trainer Polykarp Schaller und Torhüter Luca Werren über den verdienten, aber knappen Sieg: 

Telegramm

Überstorf – Tavannes 2:1 (1:0)

Sportplatz – 413 Zuschauer. SR: Wenger (Muhm, Rothen).
Tore: 27. Burla 1:0; 69. Teissier 1:1; 73. Aegerter 2:1.

FC Ueberstorf: Werren; Tinguely (55. Hagi), Bürgy (87. Dick), Spicher, F. Sauterel; Aegerter, Schaller, Burla; N. Sauterel (66. Schafer), Ragonesi (79. Geissbühler), Schultheiss (55. Jungo)

FC Tavannes/Tramelan: Bangerter; Leimgruber, Assuncao, Roth, Malanda; Teissier (77. Sollberger); Bueche (83. Juillerat), Beauquier, Ducommun (77. Biferi),; Florido Rodrigues (53. Girardi), Eschmann.

Bemerkungen: Verwarnungen an Teissier (13.), Aegerter (52.). Überstorf ohne Schmutz, Läderach, Baeriswyl, Boillat, Hunziker, Rytz, Willa und Siffert. Tavannes/Tramelan ohne Droz, Leiber, Houmard, Manzambi Daniel, Bianchet.

Männer. 2. Liga interregional. Gruppe 2 (alle 3 Spiele): 1. Old Boys 9. 2. Stade-Lausanne-Ouchy 7. 3. Ueberstorf 6. 4. Düdingen 6. 5. Bosporus 6. 6. Ajoie-Monterri 5. 7. Binningen 4. 8. Allschwil 4. 9. Lyss 4. 10. Muri-Gümligen 4. 11. Dornach 4. 12. Lerchenfeld 4. 13. Pratteln 3. 14. Lommiswil 1. 15. Bosna Neuenburg 0. 16. Tavannes/Tramelan 0.

Freiburger Nachrichten - Redaktion / Markus Rudaz
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