"Es ist kompliziert" rund um die neue Turnhalle in Murten
Der Gemeinderat muss beim Neubau nochmals über die Bücher - und die Kosten überdenken.
Der Gemeinderat von Murten hat an einer Sitzung festgestellt, dass die geplante neue Sport- und Turnhalle mit Kultursaal, unterirdischem Parkhaus und Büros im vorgegebenen finanziellen Rahmen nicht realisierbar sei, ohne das Budget zu überschreiten. Trotz dieser Herausforderungen möchte der Gemeinderat aber weiterhin eine Kultur- und Sporthalle bauen und prüft nun, wie die Kosten gesenkt werden können.
Von 36 Millionen auf 55 Millionen Franken
Im November 2022 wurde der Gemeinde ein Projekt einer neuen Turnhalle vorgestellt, dessen Baukosten auf rund 36 Millionen Franken geschätzt wurden. Nach Abschluss des Vorprojekts liegen die erwarteten Kosten nun bei 55 Millionen Franken. Der Gemeinderat ist besorgt, dass die zusätzliche Verschuldung den finanziellen Spielraum der Gemeinde stark einschränken könnte, schreibt die Gemeinde.
Selbst mit möglichen Einsparungen und Reduktionen, wie dem Verzicht auf ein Bürogeschoss und der Reduzierung der Parkplätze, liegen die geschätzten Kosten über dem finanziell tragbaren Maximum für die Gemeinde. Wann die Eröffnung ist, steht in den Sternen. Ob im Februar 2028 die neue Kultur- und Sporthalle stehen wird, ist offen und unklar ist weiter, wie gross schliesslich der neue Komplex wird.
Neues Kostenziel bei 51 Millionen Franken?
Der Gemeinderat wird jetzt ein revidiertes Kostenziel definieren, das die Erkenntnisse aus dem Vorprojekt und die Finanzplanung der Gemeinde berücksichtigt.
Zusammen mit dem Generalplanerteam sollen jetzt Lösungen erarbeitet werden, um dieses neue Kostenziel zu erreichen. Ohne Büroräume könne laut Gemeinderat Andreas Aebersold rund 3 Millionen Franken eingespart werden. "Wir möchten ein Projekt, das am Schluss nicht mehr als 51 Millionen Franken kostet", sagt Andreas Aebersold.
Der maximale Betrag der neuen Kultur- und Sporthalle ist noch nicht festgelegt. Der Gemeinderat bleibt zuversichtlich, eine gute Lösung für die Gemeinde zu finden und das Bauprojekt zu realisieren.
Positiver Jahresabschluss der Gemeinde und der IBM
Murten schloss die Jahresrechnung 2023 besser ab als budgetiert und weist mit einem Gewinn von 600'000 Franken eine schwarze Null vor. Der Abschluss ist um 4,2 Millionen Franken besser als geplant. Die Jahresrechnung wurde vom Generalrat einstimmig angenommen.
Die Industriellen Betriebe Murten (IB Murten) haben das letzte Jahr mit einem Gewinn von einer Million Franken abgeschlossen. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 50 Prozent auf 27 Millionen Franken. Dies ist hauptsächlich auf Mehrerträge im Bereich Energie und Dienstleistungen zurückzuführen. Auch hier wurde die Jahresrechnung einstimmig angenommen.
Durch die Tarifsenkung beim Strom sinkt der Umsatz im Jahr 2024, so die IB Murten. Es werde mit einem tieferen Jahresergebnis gerechnet.
Grünes Licht für den Sektor Löwenberg
Der Sektor Löwenberg ist im kantonalen Richtplan festgelegt worden. Er liegt auf den Gemeinden Murten und Muntelier und ist in unmittelbarer Nähe der Autobahn, die Lausanne und Bern verbindet.
Auf dem 60 Hektaren grossen Perimeter sollen bis zu 3'000 Arbeitsplätze sowie Wohnräume entstehen. Es ist ein längerfristiges Projekt für die nächsten 30 Jahre. Der Sektor Löwenberg umfasst eine Fläche in der Grösse von rund 80 Fussballfeldern.
In drei Workshops ab August dieses Jahres sollen innovative Lösungen gesucht werden, wie der Sektor Löwenberg in Zukunft aussehen soll. Der Generalrat hat einem Planungskredit von 220'000 Franken für die Workshops mit grosser Mehrheit zugestimmt.