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Extra-Motivation für die ZSC Lions

Es braucht eine kleine Schauspieleinlage von Lausannes Verteidiger Andrea Glauser, um die Halle in Zürich-Altstetten - und einige ZSC-Spieler - zum Kochen zu bringen.

Energiespender: Die Spieler der ZSC Lions bedanken sich bei ihren Fans © KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Sven Andrighetto nimmt nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund. Wie schon auf dem Eis macht der Topskorer der ZSC Lions seinem Ärger über die Szene im Mitteldrittel Luft. "Ich finde, das hat im Eishockey nichts zu suchen, aber es ist, wie es ist", findet er.

Was war geschehen? Lausannes Andrea Glauser hielt sich nach einer leichten Berührung durch den Stock des ZSC-Kanadiers Derek Grant die Hand, als ob er heftig getroffen worden wäre. Die Schiedsrichter fielen auf die "Schwalbe" herein und schickten Grant für zwei Minuten auf die Strafbank. "Aber wir konnten daraus schlussendlich relativ viel Energie schöpfen", stellt Andrighetto fest.

Wütende Fans, grosse Energie

Tatsächlich brachte die Aktion die mit 12'000 Fans ausverkaufte Halle minutenlang zum Kochen. Die ZSC Lions überstanden die Unterzahl und schlugen noch im Mitteldrittel zweimal zu und gingen vorentscheidend 2:0 in Führung.

"Die Fans waren fantastisch", schwärmt ZSC-Coach Marc Crawford. "Eine Menge Leute waren wirklich wütend." Die Halle habe gebebt, das habe er so noch nie erlebt, meinte der weit gereiste Kanadier. "Das hat uns viel Energie gegeben."

Die andere Energiequelle der Zürcher war eine weniger erfreuliche. Bereits im ersten Drittel fielen die beiden Leistungsträger Yannick Weber und Rudolfs Balcers verletzt aus. "Danach ist das Team wirklich zusammengestanden", stellt Crawford fest. "Dafür ziehen 22 Kerle das Leibchen an. Einige haben mehr gespielt als sonst und waren herausragend. Das war ein absoluter Teamsieg." Ob Weber und Balcers am Samstag wieder zum Einsatz kommen könnten, konnte er nicht sagen. "Wir werden morgen (Freitag) schauen, wie es aussieht."

Kurzes Gedächtnis der Lausanner

Nun hat der ZSC am Samstag in Lausanne die Chance auf den zehnten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Dafür müsste er aber erstmals in diesem Final auswärts gewinnen. Die Lausanner hakten die dritten Niederlage in Zürich schnell ab. "Schon vergessen", meinte Co-Captain Joël Genazzi.

Und Stürmer Damien Riat gab den wartenden Journalisten sogar ein Versprechen ab: "Leider müsst ihr nun für einen siebten Match wieder hierher kommen." Damit es im dritten Jahr in Folge zu einer Finalissima käme, müsste Lausanne ebenfalls ein drittes Mal zuhause gewinnen.

SDA
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