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Groupe E will seine letzten Erdgassäulen schliessen

Gegen den Entscheid der Groupe E wurde eine Petition gestartet. Die Unterzeichnenden sind nicht zufrieden mit den Argumenten des Energieversorgers.

Freiburger CNG-Autobesitzer können bald nicht mehr tanken. © Keystone

Die Groupe E will bis Ende des Jahres den Verkauf von komprimiertem Erdgas (CNG) für Autos einstellen, da er als zu unrentabel gilt. Dies verärgert rund 300 Freiburger Autofahrerinnen und Autofahrer, die sich in einer Petition über die Schliessung der letzten Tankstellen in Payerne und Granges-Paccot beschweren.

Klar ist aber: Die CNG-Autos machen nur 0,1 Prozent der im Kanton zugelassenen Fahrzeuge aus. "Diese Aktivität war schon immer defizitär, da der Markt nie wirklich vorangekommen ist", erklärt die Kommunikationsverantwortliche der Groupe E, Nathalie Salamin.

Angesichts des Alters der beiden Stationen hätte der Energieversorger "konsequente" Investitionen tätigen müssen, um dieses Angebot im Kanton im Jahr 2025 aufrechtzuerhalten. "Der Abbau der CNG-Fahrzeugflotte lässt diese Investitionen nicht zu", ergänzt Salamin.

Eine kantonale Verantwortung?

Diese Argumente überzeugen die Unterzeichner der Petition nicht. Da in der Schweiz mehr als 13'000 Fahrzeuge mit CNG betrieben werden, sind sie der Meinung, dass die Reduzierung der Tankstellen eine Strategie erfordert, die den Lebenszyklus der Autos berücksichtigt. "Die Schliessung von Tankstellen in nur sechs Monaten ist respektlos gegenüber den Besitzerinnen und Besitzern", heisst es in der Petition.

"Im vergangenen Jahr hat die Groupe E einen Umsatz von über einer Milliarde Franken erzielt, insbesondere durch den Verkauf von Erdgas", fügt die Petition weiter hinzu. "Mit solchen Zahlen sollte es möglich sein, der Ökologie und der Kundenzufriedenheit Vorrang vor der Rentabilität von zwei kleinen Tankstellen zu geben."

Die Petition haben über 300 Personen unterschrieben und wurde am 8. Juli eingereicht. (Bild: zvg)

Weiter beklagt der Text, dass es der Kanton Freiburg war, der die Käuferinnen und Käufer dazu verleitet hat, aus Umweltgründen gasbetriebene Autos zu bevorzugen. Da der Staat der Hauptaktionär des Konzerns sei, habe er die Verantwortung gegenüber den Eigentümern, sicherzustellen, dass dieser Kraftstoff verfügbar bleibt.

Eine Verantwortung, die von Nathalie Salamin dementiert wurde. "Der Betrieb der CNG-Stationen ist keine öffentliche Dienstleistung und die Groupe E hat weder eine Lieferpflicht noch ein Monopol auf diese Tätigkeit. Die Nutzer können sich bei anderen Anbietern versorgen", betont sie.

(Noch) keine Stellungnahme der Groupe E

Die Groupe E bestätigte, dass sie die Petition erhalten hat, die auch an den Staatsrat geschickt wurde. Der Energieversorger gab an, dass er sich mit einer Delegation der Vertreter treffen werde, obwohl noch kein Termin feststehe.

RadioFr. hat ausserdem den Freiburger Staatsrat und Verwaltungsratsmitglied der Groupe E Olivier Curty um eine Stellungnahme gebeten. Curty will dazu kein Interview geben, weil es nicht in seiner Verantwortung sei.

Frapp / RadioFr. - Mattia Pillonel / tm
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