News für unsere Region.

"Ich gehe nicht mehr in die Eishalle, es tut zu sehr weh"

Christian Dubé muss lernen, ohne Freiburg-Gottéron zu leben. Der Quebecer erzählt von seinem Alltag nach der Trennung.

Am 10. April 2024 stand Christian Dubé zum letzten Mal an der Bande von Freiburg-Gottéron. © Keystone

Das Leben von Christian Dubé änderte sich drastisch am 27. Mai 2024. Der Trainer, der über eine sechste Saison als Trainer von Freiburg-Gottéron nachdachte, wurde entlassen und durch seinen Assistenten Pat Emond ersetzt. Die Nachricht sorgte für Aufsehen, doch der Quebecer hat sich seitdem nicht mehr geäussert. Der Grund dafür? Er ist immer noch vertraglich an Gottéron gebunden.

Christian Dubé kann zwar darüber sprechen, was er über seine Entlassung denkt, aber er kann über sein neues Leben berichten. Im Aufnahmestudio von Radio Freiburg erzählt der Quebecer mit verkrampfter Stimme. „Es gibt Tage, an denen es mir gut geht, und es gibt Tage, an denen es komplizierter ist. Seit ich ein kleiner Junge war, ist Eishockey meine Leidenschaft. Es ist ein bisschen so, als würde man einem Kind sein Spielzeug wegnehmen“.

Die "Flucht" nach Kanada

Kurz nach seiner Entlassung verliess Christian Dubé Freiburg, ohne sich umzudrehen. Er ist nicht geflohen. Er ist lediglich mit seinem Sohn Liam, der von den Quebec Remparts gedraftet wurde, nach Kanada gegangen. Ein willkommener Tapetenwechsel. „Es hat mir geholfen, an etwas anderes zu denken. In Freiburg siehst du überall Leute, die du kennst. Es wäre anders, wenn ich in Schweden leben würde“. 

Christian Dubé kehrte ein zweites Mal nach Kanada zurück, als sein ältester Sohn am Camp der Remparts teilnahm. Der 16-jährige Stürmer wurde schliesslich nicht berücksichtigt. Er kehrte also zu den Elite-Junioren von Gottéron zurück, aber sein Vater meidet die BCF-Arena. „Ich kann nicht mehr in die Eishalle gehen, es tut zu sehr weh“, gibt er zu.

Eine tiefe Wunde

Der Schmerz ist immer noch gross. Umso mehr, da die Drachen am Donnerstagabend mit dem ersten Champions-League-Spiel gegen Sheffield in eine neue Ära starten wollen. Ihr ehemaliger Trainer verfolgt das Ganze aus der Ferne. „Es ist das erste Mal seit 28 Jahren, dass eine Saison beginnt und ich nicht in einer Eishalle stehe. Es ist schon seit drei Monaten vorbei, aber es ist noch frisch. Es ist eine tiefe Wunde, die Zeit brauchen wird, um sich zu schliessen“.

Christian Dubé hat seine Trainerkarriere nicht aufgegeben, aber er weiß nicht, wie seine nahe Zukunft aussehen wird. Er hat es nicht eilig. Auf die Frage, ob er Vereine kontaktiert habe, antwortet er: „Nein. Sie haben meine Nummer“.

RadioFr. - Marie Ceriani / pn
...