News für unsere Region.

Kontrollierter Cannabisverkauf auch in Freiburg?

Zürich, Basel, Lausanne und bald Bern, Biel und Luzern: Cannabis-Abgabeprojekte nehmen Fahrt auf. Schliesst sich Freiburg dem Trend an?

Wird auch Freiburg ein Pilotprojekt für den kontrollierten Verkauf von Cannabis lancieren? © Swissextract
Cannabis ist in der Schweiz die am häufigsten konsumierte illegale Substanz. Zwei- bis dreihunderttausend Menschen kiffen regelmässig – trotz Verbot und Repression. 
Im Rahmen eines Forschungsprojektes wollen die genannten Städte den regulierten Verkauf von Cannabis durch Apotheken oder andere Stellen prüfen. Damit sollen konkrete Erkenntnisse über die Auswirkungen auf das Konsum- und Kaufverhalten sowie auf das Befinden der Studienteilnehmenden gewonnen werden. Diese Pilotversuche sind möglich, weil seit 2021 in der Schweiz eine neue Regelung im Betäubungsmittelgesetz gilt.
Wer ein Pilotprojekt lancieren will, braucht das grüne Licht des Bundesamtes für Gesundheit, BAG. Da Studienergebnisse geliefert werden müssen, ist eine Zusammenarbeit mit einer universitären Institution zwingend.

In Freiburg tut sich was

Schon im Oktober 2022 verlangte ein Postulat aus dem Generalrat der Stadt Freiburg, dass der Gemeinderat prüfe, ob ein Cannabispilotprojekt auch in Freiburg möglich sei. In seiner Antwort von letztem Herbst äusserte sich der Gemeinderat positiv. Man sei einverstanden, die vorbereitenden Aufgaben zu begleiten, wie die zuständige Gemeinderätin Mirjam Ballmer präzisiert. Die Rolle der Gemeinde sei laut BAG klar definiert: Die Stadt müsse eine allfällige Verkaufsstelle bewilligen, dies in Zusammenarbeit mit der Gewerbe- und Kantonspolizei. Dazu brauche es eine entsprechende Analyse.
Die Hochschule für Soziale Arbeit HETS-FR habe die Stadt kontaktiert und Interesse signalisiert, die Führung für ein solches Projekt zu übernehmen, so Mirjam Ballmer weiter.  Ein erstes Treffen mit etwaigen Partner habe bereits vor längerer Zeit stattgefunden. 

Der Stand der Dinge

Wie ist der Stand der Dinge heute? Joël Gapany ist Direktor der HETS-FR. Diese würde die Studie leiten und auswerten. Er schreibt als Antwort auf unsere Anfragen: 
A ce jour, aucun dossier n'a été déposé auprès de l'OFSP. Cette démarche n'est d'ailleurs pas de notre ressort. Comme proposé dans mon précédent message, nous pourrions reprendre contact d'ici quelques semaines, selon l'avancement du projet. 
"Bisher wurde beim BAG noch kein Dossier eingereicht. Dieser Schritt liegt auch nicht in unserer Verantwortung. Wie in meiner vorherigen Mail vorgeschlagen, könnten wir in einigen Wochen wieder Kontakt aufnehmen, je nachdem, wie weit das Projekt fortgeschritten ist."
So werden wir in einigen Wochen erneut bei den zuständigen Behörden vorsprechen. Oder wie Mirjam Ballmer treffend im Interview sagte: Wir warten auf ein Projekt.
RadioFr. - Corina Zurkinden
...