Seit Covid gibt es in Freiburg mehr Bettelnde
Wie man Bettlerbanden erkennt, wie es in Düdingen und Murten aussieht und wann man die Polizei alarmieren sollte.

Der Kanton Genf verurteilte letzte Woche Mitglieder eines bulgarischen Familienclans wegen Menschenhandel. Die Barmherzigkeit von Passanten wurde ausgenutzt, doch dies ist das kleinere Übel. Der bulgarische Clan soll im Heimatland Menschen aus prekären Verhältnissen rekrutiert und in die Schweiz geflogen haben. Dort sollen sie zum Betteln gezwungen worden sein.
Das Geld, mehrere 100'000 Franken, soll der bulgarische Clan der Familie zurückgeschickt haben. Gibt es diese in Genf und Lausanne bettelnden Banden auch in Freiburg?
Zunahme seit Covid: Nur in der Stadt?
Seit der Coronapandemie stellt die Kantonspolizei Freiburg tatsächlich eine leichte Zunahme von bettelnden Personen fest. Es sei kein riesiges Problem, aber die Zunahme sei da, sagt der Sensler Polizeichef Urs Rappo gegenüber RadioFr. Warum es seit Covid mehr Bettelnde in Freiburg gibt, weiss die Polizei nicht. Ausserdem gibt es innerhalb des Jahres keine grossen Unterschiede der Bettel-Präsenz, eine Bettel-Saison gibt es laut Urs Rappo also nicht:
Man könnte meinen, dass es bei wärmeren Jahreszeiten angenehmer ist, zu betteln. Das Phänomen tritt aber das ganze Jahr über auf.
Dies gelte hauptsächlich für die Stadt Freiburg. In Düdingen, Bulle oder Marly käme es zwar vereinzelt vor, dass Bettlerbanden präsent seien, aber doch nur vereinzelt. In Murten seien bisher keine Bettlertätigkeiten gemeldet worden, so Urs Rappo.
Alarmsignale: Sofort der Polizei anrufen
Betteln ist nur dann legal, wenn man seinen Lebensgrundbedarf decken will. Sobald andere Personen, zum Beispiel Kinder, zum Betteln gezwungen werden oder ein sehr aufdringliches Verhalten stattfindet, sollte man die Polizei anrufen, sagt Urs Rappo. Wenn Personen durch Fake-Formulare zu persönlichen Daten gelangen wollen, sollten ebenfalls die Alarmglocken läuten.
Bettlerbanden zu erkennen gestaltet sich aber nicht nur für den normalen Passanten als kompliziert. Auch für die Kantonspolizei Freiburg ist es nicht immer einfach. Gleiche Jacken oder Rucksäcke könnten ein Indiz auf eine Bettlergruppe geben.
Schliesslich bleibt einem nur das eigene Bauchgefühl, wem man einen "Batzen" geben will und wem man nicht glaubt, dass aus Not gebettelt wird.