Nach Alcaraz auch Djokovic raus
Einen Tag nach Carlos Alcaraz erwischt es den nächsten Titelfavoriten am US Open. Vorjahressieger Novak Djokovic unterliegt in der 3. Runde dem Australier Alexei Popyrin (ATP 28) 4:6, 4:6, 6:2, 4:6.
Novak Djokovic schulterte seine goldenen Taschen und stapfte nach der nächsten grossen Sensation der US Open missmutig aus der grössten Tennis-Arena der Welt. Der 37-jährige Serbe, in New York als Nummer 2 gesetzt, schied bei den US Open so früh wie seit 2006 nicht mehr aus. Seit dem Out in der 2. Runde an den Australian Open 2017 war er an jedem Major-Turnier immer mindestens in die Achtelfinals vorgestossen. Im gleichen Jahr holte er auch letztmals in einer Saison keinen Grand-Slam-Titel - er totalisiert 24.
Mit dem Scheitern des Serben steht zudem fest, dass erstmals seit 2002 keiner der "Big Three" - Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer - eines der vier Major-Turniere gewinnen wird. Die Titel gingen heuer an Jannik Sinner und zweimal Alcaraz.
Djokovic nicht frisch
Djokovic zeigte sich knapp einen Monat nach seinem Triumph bei den Olympischen Spielen in Paris weit von der Glanzform des Finalsiegs gegen Alcaraz entfernt. "Ich wendete viel Energie auf, Gold zu gewinnen und bin in New York angekommen, ohne mich mental und physisch frisch zu fühlen. Ich spielte teils mein schlechtestes Tennis jemals, schlug so schlecht auf wie nie", sagte Djokovic konsterniert.
Derweil bewies der aufschlagstarke Popyrin, der Mitte August das Masters-1000-Turnier in Montreal gewonnen hatte, erneut seine starke Hartplatzform. Der 25-jährige Australier zeigte phasenweise begeisterndes Tennis. Spektakuläre Punktgewinne feierte er ausgelassen und heizte so das Publikum im Arthur Ashe Stadium immer wieder an. Nach dem Matchgewinn breitete er die Arme aus, schrie seine Freude heraus und genoss die Ovationen der Zuschauer. "Es ist unglaublich", schwärmte Popyrin nach seinem erstmaligen Einzug in einen Achtelfinal an einem Grand-Slam-Turnier.
Diesmal keine Wende
Schon vor einem Jahr hatte Djokovic in der dritten Runde gegen seinen Landsmann Laslo Djere die ersten beide Sätze jeweils 4:6 verloren. Damals kämpfte sich der erfolgreichste Tennisprofi der Geschichte noch zurück und gewann das Turnier. Diesmal nicht. Popyrin gelang im vierten Satz beim Stand von 2:2 in einem hart umkämpften Spiel mit einer peitschenden Vorhand das vorentscheidende Break. Er zog auf 5:2 davon, geriet noch einmal kurz ins Wanken, feierte aber verdient den bislang grössten Erfolg seiner Karriere.