Mit der Auflösung der Region Sense am Donnerstagabend ist neben der Feuerwehr Sense eine weitere Institution unter das Dach des neuen Sensler Mehrzweckverbandes gestellt worden. Jetzt fehlen noch das Gesundheitsnetz und die OS Sense.
Noch begrüsste der Sensler Oberamtmann Manfred Raemy die Vertreterinnen und Vertreter der Sensler Gemeinden am Donnerstagabend in Tafers zu vier aufeinander folgenden Delegiertenversammlungen. Doch bereits kommenden Herbst bei der Budgetberatung werden es nur noch zwei sein. Denn sukzessive werden alle drei bisherigen grossen Gemeindeverbände sowie die neu gegründete Feuerwehr Sense unter ein Dach gestellt.
Aufgaben gehen weiter
Für die Region Sense war es am Donnerstagabend soweit. Mit ihrer Auflösung ging eine 49-jährige Geschichte zu Ende. "Der Verband wird zwar aufgelöst, die
Aufgaben werden aber weitergeführt", sagte Manfred Raemy. Er rief die grossen Verdienste dieses Regionalverbandes in Erinnerung, vor allem in der Anfangszeit mit dem Investitionshilfegesetz, von dem jede Gemeinde profitiert hat. "Die Zusammenarbeit der Gemeinden aus der Region Sense wird im neuen Mehrzweckverband weitergeführt", sagte er. Damit sei der Sensebezirk wie
vor 50 Jahren wieder Vorreiter. Die Delegierten stimmten der Auflösung zu und genehmigten auch die letzte Jahresrechnung. Sie schloss bei einem Aufwand von 1,25 Millionen Franken mit einem Beitrag der Verbandsgemeinden von 940’600 Franken.
Vieles ist in Bewegung
Der Aufbau der neuen Strukturen ist mit viel Arbeit verbunden. "Wir stellen etwas fest, diskutieren, entscheiden und korrigieren, wenn nötig", fasste Markus Mauron, Präsident des Vorstandes des Mehrweckverbandes die letzten Monate zusammen. "Das Kind ist mit einigen Verzögerungen geboren, musste gleich selbständig sein und erst noch mit dem Feuerwehrhelm auf dem Kopf", sagte er und sprach damit an, dass beim Start vieles noch nicht klar war. Die nächste Aufgabe der Lenkungsgruppe ist es, die anderen zwei Verbände – die OS und das Gesundheitsnetz – zu integrieren.
Markus Mauron rief das Hauptziel des Mehrzweckverbandes in Erinnerung: weniger, dafür interessierte Leute in den verschiedenen Gremien und engagierte Fachleute in den Direktorien und Geschäftsstellen.
Die Gemeindedelegierten genehmigten auch die Jahresrechnung des neuen Verbandes. Sie schliesst mit einem betrieblichen Aufwand von 2,7 Millionen Franken, einem Ertrag von 405’900 Franken, also rund 99’000 Franken unter Budget. Für die Aufgaben des Verbandes bezahlten die Gemeinden letztes Jahr 2,3 Millionen Franken.
Sparpotenzial gesucht
"Wir sind uns bewusst, dass die Orientierungsschulen viel kosten", sagte Verbandspräsidentin Anne Buri Geissbühler an der Delegiertenversammlung
der OS Sense. Deshalb habe der Vorstand einige Bereiche analysiert, um allenfalls Kosteneinsparungen vorzunehmen. So etwa bei den Regional-Abonnementen, beim Angebot in den Mensas, bei den Überstunden in den Schulsekretariaten und bei den Pauschalbeträgen für Schulveranstaltungen. Die Jahresrechnung für diesen Verband schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 1,1 Millionen Franken. Die Gemeinden zahlten 2023 für den Betrieb der vier OS-Zentren 15,8 Millionen Franken, rund 510’000 Franken weniger als budgetiert. Zustimmung fand ein Zusatzkredit von 67’500 Franken für die Sanierung des Pausenplatzes an der OS Tafers. Die im letzten Jahr gesprochene Summe von 475’000 Franken reicht nicht, weil die Grundofferte falsch berechnet war.
Es braucht mehr Betten
Als letzter Verband tagte gestern Abend das Gesundheitsnetz Sense. Präsident Andreas Freiburghaus wies in seinem Jahresbericht darauf hin, dass die Koordinationsstelle immer mehr Anfragen bearbeitet und auch die Anzahl Dossiers für Pauschalentschädigungen steigt. Der Anteil der Betagten steige, und es brauche mehr Pflegebetten, sagte er. "Es ist unabdingbar, dass sich die Gemeinden Gedanken machen, die Entwicklung kritisch hinterfragen und handeln." Die Sensler Gemeinden müssen für das Angebot des Gesundheitsnetzes (Pflegeheim Maggenberg, Spitex, Ambulanz Sense, Tagesheim St. Wolfgang) rund 7,5 Millionen Franken aufbringen. Die Jahresrechnung des Gesundheitsnetzes mit einem Gesamtaufwand von 21,5 Millionen Franken fand Zustimmung.
Zur Diskussion stand auch ein neuer Leistungsvertrag mit dem Hospiz St. Peter in Gurmels, da der bisherige nach fünf Jahren abgelaufen ist. Wenn es im Sensebezirk an Heimplätzen fehlt, konnte das Gesundheitsnetz in der Vergangenheit auf diese Institution zurückgreifen, was regelmässig geschehen ist. Der neue Vertrag sieht dafür einen Betrag von 15 Franken pro Tag und Heimbewohner vor, bisher waren es 7 Franken. Zustimmung fand auch der neue Leistungsvertrag mit der Stiftung St. Wolfgang für das Tagesheim. Das Kostendach für die Defizitübernahme von 25’000 Franken wurde auf 50’000 Franken erhöht. Dies, weil das Gesundheitsnetz dieses Angebot als ergänzend, präventiv und wertvoll ansieht.