70 Millionen Franken Betrug
Das Wirtschaftsgericht hat einen Vermögensberater zu neun Jahren Haft verurteilt. Die Freiburger Pensionskasse ACSMS ging wegen ihm Konkurs.
Der 51-Jährige war wegen Geldwäscherei, Betrug, ungetreuer Geschäftsbesorgung, Vertrauensbruch und Urkundenfälschung angeklagt. Innerhalb von 10 Jahren soll der ehemalige Vermögensverwalter 70 Millionen Franken der Freiburger Pensionskasse ACSMS und anderer Investoren veruntreut haben.
Bei der Urteilsverkündung unterstrich der Vorsitzende noch einmal die egoistische und narzisstische Handlungsweise des Angeklagten: In seinem Grössenwahn schreckte er vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen und sich damit zu bereichern. Gewissenlos teilte er seinen Investoren falsche Informationen mit, um sich ein Leben im Luxus zu gewährleisten. Manche der Betroffenen waren seine Freunde. Auch vor dem Gericht zeigte er keine Reue. Wären seine kriminellen Machenschaften nicht aufgeflogen, würde er diese mit grosser Wahrscheinlichkeit heute noch weiterverfolgen.
Zu den Hauptbetroffenen gehört die Freiburger Pensionskasse ACSMS, die durch den Betrug 57 Millionen Franken verlor und Konkurs ging. Der angeklagte Vermögensverwalter wurde aber nicht des Betrugs schuldig gesprochen, sondern der pflichtwidrigen Vermögensverwaltung. Das bedeutet, dass die Mitglieder des Stiftungsrates indirekt ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben. Allerdings wurden in diesem Zusammenhang bereits sechs Personen angeklagt und freigesprochen.
Das Wirtschaftsgericht hat am Montag sein Urteil gefällt und den Mann für schuldig befunden - er muss für neun Jahre ins Gefängnis. Sein Anwalt hat bereits angekündigt, das Urteil anzufechten.