Nys gewinnt nach Hirschis Angriff 3. Etappe
Der junge Belgier Thibau Nys vom Team Lidl-Trek gewinnt die 3. Etappe der Tour de Suisse über 161 km von Steinmaur nach Rüschlikon am Ufer des Zürichsees.
Nys setzte sich im Bergaufsprint vor dem Briten Stephen Williams und dem neuen Leader Alberto Bettiol aus Italien durch.
Da das Etappenfinale leicht ansteigend war, rechnete sich der Schweizer Marc Hirschi gute Chancen auf seinen zweiten Sieg in diesem Jahr aus. Der 25-jährige Berner griff denn auch drei Kilometer vor dem Ziel an und fuhr eine kleine Lücke heraus, doch war er in der letzten Steigung chancenlos.
Die besten Beine hatte Thibau Nys. Der 21-Jährige feierte bereits seinen fünften Saisonsieg. Ende April hatte er schon die 2. Etappe der Tour de Romandie zu seinen Gunsten entschieden. Zudem wurde er Gesamtsieger der Ungarn-Rundfahrt. Thibau Nys ist der Sohn von Sven Nys, einer Legende im Radquer. In dieser Disziplin wurde Thibau Nys im vergangenen Jahr U23-Weltmeister.
Bettiol löst Lampaert als Leader ab
Dem in Lugano wohnhaften Italiener Alberto Bettiol reichte der 3. Rang, um Yves Lampaert als Leader abzulösen. Der belgische Sieger des Auftaktzeitfahrens vom Sonntag in Vaduz erreichte das Ziel mit einem Rückstand von 46 Sekunden. Bettiol führt das Gesamtklassement mit einem Vorsprung von sechs Sekunden auf das zeitgleiche Trio Ethan Hayter aus Grossbritannien, Wilco Kelderman aus den Niederlanden und dem Etappen-Zweiten Stephen Williams an.
Kurz nach dem Start hatte sich ein Quintett mit den Schweizern Johan Jacobs, Fabian Lienhard, Christoph Janssen und Luca Jenni abgesetzt - der maximale Vorsprung betrug über vier Minuten. Gut 31 km vor dem Ziel versuchte Jacobs, Mitglied des Veloklubs im Startort Steinmaur, sein Glück allein. 13 km später wurde dann aber auch der 27-Jährige vom Team Movistar eingeholt. So war letztendlich Jan Christen als 16. der beste Schweizer.
Bergankunft auf dem Gotthard
Fortan wird es in der 87. Ausgabe der Schweizer Landesrundfahrt bergiger. Am Mittwoch geht es vom Zürichsee in Richtung Süden, bis zum Gotthardpass, wo die erste von vier aufeinanderfolgenden Bergankünften ansteht. Nach einer langen Anfahrt - vorwiegend im Flachen - geht es auf den letzten 38 km praktisch nur noch bergauf, bis auf 2091 Meter über Meer, dem Dach der diesjährigen Tour. Die erste Bergetappe wird zweifelsohne für erste klare Konturen im Gesamtklassement sorgen.