Ortsplan zum Fünften: Überbauung beschäftigt Stadt weiter

Bereits zum fünften Mal muss die Stadt Freiburg ihren Ortsplan öffentlich auflegen. Das grosse Thema heisst weiterhin Hauts de Schiffenen - eine Überbauung im Schönbergquartier.

Die Stadt Freiburg legt den Ortsplan zum fünften Mal auf. © Keystone

Der Ortsplan ist eines der wichtigsten Instrumente für das Gemeindegebiet. Deshalb muss er alle 15 Jahre überprüft werden. Der aktuelle Ortsplan der Stadt Freiburg stammt aus dem Jahr 1991 und gilt daher als überholt. 

2018 wurde eine erste Version des revidierten Ortsplands öffentlich aufgelegt. Am 29. April diesen Jahres erscheint schon die fünfte Fassung im Amtsblatt. Nichts Aussergewöhnliches findet Gemeinderätin Andrea Burgener Woeffray. "Es gibt wahrscheinlich keine Gemeinde, die den Ortsplan nach der ersten Auflage an den Staatsrat verabschiedet. Wir sind jetzt bei der fünften Fassung, andere Gemeinden schon bei der sechsten." Dennoch räumt Burgener Woeffray ein, "eigentlich wäre es das Ziel gewesen, den Ortsplan nach der vierten Auflage zu überweisen." Ein paar technische Fehler verhinderten dies aber. Laut Burgener Woeffray hat man nun die Baurechte zurück an die Eigentümer gegeben.

Gemeinderat sucht den Kompromiss

Doch worum geht es? Knackpunkt im Ortsplan Freiburg ist die Hauts de Schiffenen, eine geplante Grossüberbauung der Stadt im Schönbergquartier. Im Juni 2022 hatte der Gemeinderat nach dem Vorbescheid der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission beschlossen, die Dichte des bebaubaren Gebietes stark zu reduzieren. Auf zwei Dritteln des ursprünglichen Geländes verbot sie eine Bebauung. Die Gemeinde Freiburg ging davon aus, dass das Bevölkerungswachstum stark zurückging und die geplante Überbauung zu stark ins Landschaftsbild eingriff. Zudem legten viele der Anwohnenden Einspruch gegen die Pläne der Stadt ein. Der Rückzug wiederum verärgerte die Immobilienentwickler am Standort Hauts-de-Schiffenen. Die Urban-Projects SA fühlte sich hintergangen, erwog gar gerichtliche Schritte. 

Mit dem neuen Richtplan krebst die Gemeinde jetzt zurück und erlaubt eine weniger dichte Bebauung als im ersten Projekt. Zwar ist das endgültige Projekt noch nicht bekannt, jedoch dürfte dieser Schachzug der Stadt Freiburg als Kompromiss zu werten sein. "Manchmal obliegt es dem Gemeinderat, eine Kompromisslösung zu finden", so Burgener Woeffray. Ob die Lösung von den Parteien goutiert wird, ist noch nicht klar. Der neue Ortsplan liegt bis am 28. Mai öffentlich auf.



RadioFr. - Redaktion
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