Risiko bei Unwettern nie bei Null

Umweltminister Albert Rösti sieht das Risiko weiterer Schadensereignisse bei Unwettern in der Schweiz als nicht verhinderbar an.

Das Risiko für die Bevölkerung in Berggebieten liege nie bei Null, sagt Umweltminister Albert Rösti nach den Unwettern vom Wochenende. (Archivbild) © KEYSTONE/ANTHONY ANEX

"Es gibt kein Leben ohne Risiko" sagte Rösti im "Tagesgespräch" von Radio SRF vom Dienstag. Dies sei insbesondere in Berggebieten der Fall. Deshalb wolle man der Bevölkerung kein "Null-Risiko" verkaufen. Er glaube denn auch den Experten, die sagten, dass der Klimawandel hierbei einen Einfluss habe. Die Ereignisse würden "intensiver". Zudem würden in gefährdeten Gebieten mehr Menschen wohnen, als noch zu früheren Zeiten.

Deshalb brauche es eine Anpassung des Schutzniveaus. Man müsse nun dafür sorgen, dass die Ereignisse weniger Auswirkungen hätten. Der Bund alleine zahle jährlich 160 Millionen Franken für Schutzmassnahmen. Man könne die Gelder aber noch gezielter und risikobasierter einsetzen, sagte Rösti. "Das heisst gezielt da, wo man feststellt, dass das Risiko aufgrund von Wetterereignissen grösser ist."

Eine Erkenntnis aus den jüngsten Unwettern sei dabei, dass "wir das neue Wasserbaugesetz sehr rasch in Kraft setzen müssen", sagte Rösti. Dieses sehe noch gezieltere Risikoverminderungen vor, auch in raumplanerischer Hinsicht. "Wir wollen mit den gleichen Mitteln noch einen grösseren Schutz erreichen."

Die Rhonekorrektur - die im Moment gestoppt ist - sei ein Projekt, dass über 20 Jahre hinweg finalisiert werde, wobei der Bund mit mehr als einer Milliarde Franken Unterstützung leiste, führte Rösti aus. Der Kanton Wallis wolle nun noch einmal überprüfen, ob dabei wirklich rund 150 Hektare Fruchtfolgeflächen verloren gehen sollten respektive müssten. Das liege in der Hand des Kantons.

Keine Abstriche bei Sicherheit

Es sei aber unbestritten, dass bei diesem Interessenkonflikt keine Abstriche bei der Sicherheit gemacht werden dürften, sagte der der Vorsteher des eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Da werde auch der Bund draufschauen.

Klar sei hierbei auch, dass es bei der voraussichtlichen Dauer bis zur Fertigstellung des Projekts, "noch den einen oder anderen Schaden geben wird". Mit den bisher vorgenommenen Korrekturen an Rhone und Rhein habe man mit Blick auf die jüngsten Überschwemmungen und Erdrutsche in der Schweiz derweil ein noch "viel grösseres Schadenspotenzial" als das jetzige bereits verhindert, sagte Rösti.

SDA
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