Keine Kränze für die Südwestschweiz

Lario Kramer und die Südwestschweizer gehen ohne Kranz nach Hause und verpassen beim Heimbergfest erstmals seit 2019 Eichenlaub.

Werner Schlegel gewinnt gegen Adrian Walther, der sich nach einem Konter nicht mehr aus der misslichen Lage befreien kann. © Keystone

Der Sensler Schwinger Steven Moser ist einer der Südwestschweizer, der den Kranz bei seinem Heimfest verpasst hat. Eine Grippe-Erkrankung hatte seine Vorbereitungen gestört, was zu einem beträchtlichen Trainingsrückstand führte:

In der kurzen Zeit kann man nicht unbedingt alles aufholen, was man verloren hat.

Steven Moser betonte vor allem die Auswirkungen der Krankheit auf seine Ausdauer: "Kaum gehe ich nach so einer Grippe schwingen, krepiere ich fast im Training". 

Der Heimdruck

Steven Moser hat den Druck, vor dem eigenen Publikum zu schwingen, gespürt. "Man setzt sich manchmal ein bisschen zu viel Druck. Es ist Zuhause, man will etwas erreichen", sagt Steven Moser und spricht auch einen Einteilungsnachteil bei seinem Verbandskollegen Lario Kramer an: "Dass man zu Hause solche Brocken vorgesetzt bekommt, ist nicht fair" ärgerte sich Moser.

Lario Kramer bekam als Heimschwinger mit Severin Schwander, Patrick Gobeli und Fabian Staudenmann drei Eidgenossen auf sein Notenblatt. Mit 11 Kränzen dominierte der Berner Schwingerverband, während die Schwinger aus der Nordostschweiz drei Kränze gewannen. Die Südwestschweizer Schwinger gewannen keinen Kranz. 

Festsieger Werner Schlegel

Werner Schlegel gewinnt etwas überraschend den Schwarzsee-Schwinget, das zweite Bergkranzfest der Saison. Der 21-jährige Toggenburger bezwingt im Schlussgang Adrian Walther nach einem Konter. Für Schlegel ist es der bislang wertvollste Festsieg überhaupt. Der junge Nordostschweizer beschreibt den Schlussang als sehr speziellen Moment vor 4250 Fans in der Arena:

Im fünften Wettkampf gegen den RS-Zimmerkollegen Walther wurde Schlegel erstmals nicht auf den Rücken gelegt. Und bei seinem fünften Bergkranzfest bezwang er mit Walther, Matthieu Burger, Matthias Aeschbacher, Fabian Staudenmann und Dominik Gasser fünf Eidgenossen.

Das Fest hatte mit einem Paukenschlag begonnen

Walther bezwang Samuel Giger und nahm somit erfolgreich Revanche für die Niederlage im Schlussgang am Unspunnen 2023. Der Top-Favorit Giger hatte erstmals seit Januar 2023 wieder einen Kampf verloren. Der Thurgauer drehte danach auf, schaffte aber den Einzug in den Schlussgang nicht mehr. Giger hätte als zweiter Schwinger neben Martin Grab alle sechs Bergkranzfeste gewinnen können.

Walther legte vor dem Schlussgang alle fünf Gegner auf den Rücken. Im Finale griff der Berner mit Kurz an, doch Schlegel fand rasch Halt und brachte Walther per Konter in Schieflage. Schliesslich drückte er seinen Kollegen nach rund 3:20 Minuten auf den Rücken.

Walther vergab nicht zum ersten Mal in einem Schlussgang den Sieg. 2023 stellte er am Schwarzsee gegen Fabian Staudenmann oder am Unspunnen 2023 war Giger zu stark. Aber der Berner gewann 2022 auf dem Brünig.

SDA / RadioFr. - Martin Zbinden
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