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Schumacher-Konkurs: Der Kanton reagiert

Das Ende einer Ära: Schumacher AG stellt Betrieb ein. Für den Staatsrat ist dies eine Überraschung.

Das Areal der Schumacher AG in Schmitten wäre auch für den Kanton attraktiv. © Keystone

Die Buchbindertradition der Schumacher AG in Schmitten hat ein jähes Ende gefunden. Seit Montag ist klar, dass nach 190 Jahren Schluss ist. Das Traditionsunternehmen musste Konkurs einreichen.

Die Zukunft des Firmenareals?

Der Kanton beobachtet die Situation des Traditionsunternehmens bereits seit vier Jahren - seit private Investoren die Firma übernahmen und die Beschäftigtenzahl von rund 90 auf 50 Personen sank. Staatsrat Olivier Curty zeigt sich überrascht: "Absehbar war es nicht, die Überraschung ist gross, aber trotzdem waren wir relativ nahe beim Dossier und wussten, was schlimmstenfalls passieren könnte."

Das Gebäude der Schumacher AG ist nicht Teil der Konkursmasse, es gehört einer Stiftung aus Zürich. Seit März 2018 war das Unternehmen nur noch Mieterin des Fabrikgeländes. Zwar erwartet Curty nicht, dass die Stiftung das Gebäude verkaufen wird. Wäre dies aber der Fall, so müsste eine Prüfung in Betracht gezogen werden, so Curty. Es könnte ein interessanter Standort für die Region und vor allem den Kanton sein, mit direktem Bahnanschluss und Autobahnanschlüssen Düdingen und Flamatt in der Nähe.

Wie weiter?

Eine wichtige Frage ist, ob das Gebäude in der Zukunft mit weiterführender wirtschaftlicher Aktivität genutzt werden könnte. Curty sagt dazu: "Wir würden im Rahmen der Wirtschaftsförderung alles machen, dass die Gebäude wieder genutzt werden. Und das machen wir zusammen mit der Region, mit dem Bezirk, mit der Gemeinde. Wir werden uns engagieren für den Standort Schmitten."

Curty zeigt sich jedoch auch betroffen über das Ende der Tradition: "Fast jeder Sensler und fast jede Senslerin hat einen Bezug zu Schumacher. Entweder hat er oder sie selber dort mal gearbeitet, kennt jemanden, der dort gearbeitet hat oder hat irgendwie ein Produkt von diesem Unternehmen bei sich zu Hause. Von dem her tut es wirklich weh."

RadioFr. - Martin Zbinden / pbü
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