Tränen nach Viertelfinal-Niederlage
Es begann so hoffnungsvoll und steigerte sich zur Euphorie, was sich beim Fussball-EM-Viertelfinalspiel Schweiz gegen England am Samstagabend in den Public Viewings im ganzen Land abspielte. Spätestens beim Führungstor der Nati. Das Ende war umso bitterer.
Gefiebert wurde von Zürich über Basel, Bern, Genf, das Tessin - und nach gut zwei Stunden war der Traum vom Halbfinal schon wieder zu Ende. Mancherorts flossen Tränen.
In der WintiArena in Winterthur ZH erlebte ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zunächst "eine tolle Stimmung". "Alle jubelten beim Schweizer Goal, und Bierbecher flogen durch die Luft", beobachtete er am Samstagabend. Dann aber: "Nach dem Penalty-Schiessen waren alle gedrückt und liessen die Köpfe hängen. Vereinzelt flossen sogar Tränen."
Ähnliches erlebte ein Keystone-SDA-Reporter in Genf: Eine aufsteigende Welle von Hoffnung zu Euphorie und zurück zu Bangen und schliesslich zum jähen Absturz. Bloss: hier hatten die Fans wenig Zeit für Trauer - die Zuschauerinnen und Zuschauer für das Spiel Niederlande gegen die Türkei drängten schon nach.
Ein Gefühl von Ungerechtigkeit mag bei vielen in den Public Viewings aufgekommen sein. Schliesslich hatte die Schweizer Fussball-Nati den Engländern mühelos die Stirn geboten - und schien einem Sieg mehrmals sehr nah. Aber am Ende entschied ein einziger vom englischen Goalie gehaltener Penalty-Schuss.
Bei einem Schweizer Sieg hätten mehrere Städte dem Gastgewerbe eine Freinacht für Innenräume gewährt - darunter Zürich, Winterthur und Basel.