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Warum ist Freiburg nicht das "Zug der Westschweiz"?

Der Kanton Freiburg könnte für reiche Menschen ebenso attraktiv werden wie die Innerschweiz, sagt Reiner Eichenberger von der Uni Freiburg.

Im Kanton Zug leben viele Millionärinnen und Milionäre. (Symbolbild) © Keystone

Freiburgerinnen und Freiburger haben nicht viel Geld auf dem Konto. Das könnte man denken, wenn man das durchschnittliche Reinvermögen anschaut, das in den letzten Jahren versteuert wurde. "Das tiefste Vermögen pro Einwohner weist der Kanton Freiburg auf (CHF 99'099)", schrieb die Eidgenössische Steuerverwaltung zu den Zahlen von 2015. Vier Jahre später lieferte Freiburg mit 175'496 Franken versteuertem Vermögen pro Einwohner noch immer das zweitschlechteste Ergebnis ab. Nur der Kanton Jura stand noch schlechter da, wie Blick.ch vorrechnet. Zum Vergleich: Einwohner des Spitzenreiters Nidwalden gaben 2019 im Schnitt 1'459'870 Franken an Vermögen in der Steuererklärung an.

Das grosse ABER

Sind Freiburger und Freiburgerinnen also vergleichsweise arm? Das wäre ein Trugschluss, sagt Reiner Eichenberger. Er ist Professor am Lehrstuhl für Theorie der Finanz- und Wirtschaftspolitik der Universität Freiburg. Ihm zufolge sagt das "durchschnittliche versteuerte Reinvermögen pro Einwohner" nicht viel aus. Dafür gibt es mehrere Gründe. Wenige superreiche Steuerzahlende beeinflussen diese Statistik enorm. "Im Waadtland gibt es da etwa die Gebrüder Kamprad, die rund 50 Milliarden haben", sagt Eichenberger. Das Vermögen der drei Leiter des Ikea-Konzerns schlägt sich als enormes Plus nieder. "Das macht für den Kanton Waadt schnell rund 100'000 Franken mehr pro Haushalt aus", sagt der Professor in Bezug auf das "durchschnittliche versteuerte Reinvermögen pro Einwohner".

Die Vermögensstatistik ist also mit Vorsicht zu geniessen. Trotzdem stellt sich die Frage:

Warum wohnen nicht mehr reiche Menschen im Kanton Freiburg?

Professor Eichenberger hat ein paar Ideen, wie Freiburg attraktiver für Vermögende sein könnte. Aber könnte Freiburg wirklich das "Zug der Westschweiz" werden?

Dieser Frage ist RadioFr.-Redakteurin Iris Wippich nachgegangen.

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