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Wie lange gibt es die Eispaläste noch?

Eiskünstler Flavio Catillaz möchte noch lange in seinem zweiten Zuhause sein - wenn es die Temperaturen erlauben.

Die milden Temperaturen machen dem Eis und Flavio Catillaz zu schaffen. © RadioFr.

Eiskünstler Flavio Catillaz kreiert dieses Jahr zum sechsten Mal die Eispaläste in Schwarzsee. Wir waren bei den letzten Vorbereitungen dabei. Jedoch gestaltet sich dies in diesem Jahr als schwierig. Die milden Temperaturen machen dem Eis zu schaffen und Flavio Catillaz weiss nicht, wann er seine Kunstwerke der Öffentlichkeit präsentieren kann.

RadioFr: Wir schauen jetzt in die Zukunft, in die Zukunft dieser Eispaläste. Wie lange gibt es diese einmaligen Eiskunstwerke noch und wie lange ist Schwarzsee-Senseland Tourismus oder die Gemeinde Plaffeien noch gewillt, Geld und Ressourcen in diese zerfallene Infrastruktur zu investieren?

Eiskünstler Flavio Catillaz: Ich hoffe, sie existieren noch lange. Andernfalls würde ich eine Träne verdrücken, wenn es sie nicht mehr gäbe. Das ist für mich wirklich eine Herzensangelegenheit und ich kämpfe auch dafür. Ich versuche sicherzustellen, dass dies weiterhin möglich ist, dass wir weiterhin Eispaläste schaffen und natürlich unseren Besuchern etwas bieten können.

Das hoffen wir alle, dass die Leute kommen. Trotzdem muss man einen gewissen Realitätssinn haben und sagen, es wird nicht besser mit der Klimaveränderung. Gibt es Alternativen?

Alternativen gibt es schon. Letztes Jahr haben wir zum ersten Mal "Licht im Wald" gemacht, aber das gibt es leider nicht mehr.

Warum?

Es war eine kleine Montage mit Licht, eine Lichtshow. Aber die Leute wollten Eis sehen, sie wollten in die Eispaläste kommen. Die Lichtshow war zwar ein gutes Pendant zum Eispalast, aber auch für uns nicht realisierbar, da wir einfach zu klein sind. Wir müssten viel grösser anfangen, ähnlich wie in der Lenzerheide der Zauberwald. Die machen wirklich coole Sachen, das hat mich auch schon inspiriert.

Aber du bist bereits dabei, nach Alternativen zu schauen?

Ja, sei es platzmässig, sei es lichttechnisch, sei es mit Wasser. Man ist dabei, neue Dinge zu suchen, zu finden, auszudenken und Ideen zu entwickeln, um die Leute zu begeistern. Die Zukunft der Eispaläste ist vielleicht schon auf wackeligen Beinen, aber mehr wegen des Wetters. Die Zeit, die wir haben, die Eispaläste zu präsentieren, wird kürzer. Die Zeit für das Aufbauen wird kürzer. Darum sind wir uns einfach nicht sicher, wie das weitergehen wird. Ich selbst bin ein wenig optimistisch eingestellt. Ich habe zwar manchmal Bedenken, aber die verfliegen, wenn ich hier in meinem zweiten Zuhause bin. Die Gemeinde Plaffeien und Schwarzsee-Tourismus sind vielleicht etwas weniger geduldig bezüglich der Eispaläste. Ich kenne die Haltung der Gemeinden nicht. Ich habe mich eigentlich nicht so damit beschäftigt, ob sie noch Interesse daran haben, so etwas in der Region zu haben. 

Es ist ein Provisorium, wenn wir die Baubewilligung anschauen. Früher oder später muss es hier oben einen Sinneswandel geben.

Ja, wir sind natürlich nicht die Einzigen hier im Schwarzsee, die mit diesem Problem zu kämpfen haben. Die Bahnen sind natürlich hier oben auch betroffen, sie haben aber den Kunstschnee, ich nicht. Aber ich weiss natürlich auch nicht, wie die Kosten dort sind. Wir müssen viel investieren, um das offen zu haben. Bei uns ist es so, wir haben keine Kühlungsanlage, um Eis zu machen. Wir sind wirklich auf die Natur angewiesen. Darum sehe ich es schon schwieriger in Zukunft, die Eispaläste weiterhin zu bauen. Das muss ich ganz klar sagen, das stimmt, aber es tut sehr weh. 

Das ganze Interview führte Martin Zbinden.

RadioFr. - Martin Zbinden
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