Brand im Wallis noch nicht unter Kontrolle
Der Waldbrand bei Bitsch im Oberwallis wütet weiter. Das Feuer war am Dienstagabend noch nicht unter Kontrolle. Rund 150 evakuierte Bewohner des Dorfes Ried-Mörel konnten indes in ihre Häuser zurückkehren. Und die Armee schickt Verstärkung.
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Etwa 300 Feuer brannten am Abend noch, betroffen waren rund 100 Hektaren Wald von dem Brand, wie die Behörden mitteilten. Das entspricht einer Fläche von etwa 140 Fussballfeldern. Es gab keine verletzten Menschen oder Tiere und auch keine Gebäudeschäden, wie die Behörden erklärten. Die Gemeinden Bitsch und Riederalp haben in dem Gebiet des Waldbrandes eine Sperrzone eingerichtet.
Sieben Helikopter flogen Löscheinsätze, während der Wind am Nachmittag weitere Brände entfachte. Das Militär entsandte einen zusätzlichen Super Puma. Die Einsätze sollten bis zum Einbruch der Dunkelheit mit voller Kraft fortgesetzt werden.
Danach musste die Anzahl der eingesetzten Maschinen aus Sicherheitsgründen reduziert werden. "Wir müssen die zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzen", betonte Feuerwehr-Einsatzleiter Mario Schaller vor den Medien.
Rund 100 Feuerwehrleute waren gegen das Feuer im Einsatz, ebenso wie 25 Zivilisten sowie ein Dutzend Polizisten. Die Feuerwehrleute rechnen damit, dass sie noch mehrere Tage oder sogar Wochen gegen das Feuer kämpfen müssen. Denn: Das Potenzial einer Ausbreitung bestehe weiterhin, erklärten die Behörden am Dienstagabend in Bitsch vor den Medien.
Armee schickt Spezialisten
Die Armee schickt ab Mittwoch Spezialisten zur Bekämpfung des Waldbrandes. Sie sollen helfen, Glutnester zu entdecken. Am Boden unterstützen Brandbekämpfungsspezialisten des Lehrverbandes Genie/Rettung/ABC sowie Durchdiener der Infanterie mit zwei speziell ausgerüsteten Fahrzeugen die zivilen Einsatzkräfte, wie die Armee am Dienstagabend mitteilte.
Aufgrund der Brände von Baumstümpfen müssen auch Bäume ausgegraben werden. Für diese Aufgabe in steilem Gelände werden Spezialisten gebraucht, wie Feuerwehr-Einsatzleiter Schaller erklärte.
Ab Mittwoch kommt zudem ein weiterer Supa-Puma-Helikopter der Armee zum Einsatz. Mit einem auf dem Helikopter montierten System von Infrarotkameras können Karten der Hitzezonen erstellt werden. Das Löschwasser kann somit punktgenau abgelassen werden. Laut Schaller werden die Spezialisten am Donnerstagmorgen mit den Aufzeichnungen beginnen.
Bewohner dürfen in Häuser zurück
Insgesamt mussten am Montagabend rund 200 Personen aus den Dörfern Oberried und Ried-Mörel ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Rund 150 von ihnen dürfen wieder zurückkehren. Feuerwehr-Einsatzleiter Schaller sagte, es müsse noch abgeklärt werden, wer genau in die Häuser zurückkehren könne und wann genau das passieren werde.
Wie Gemeindepräsident von Bitsch, Edgar Kuonen, erklärte, konnten sich die meisten Personen privat organisieren. Etwa zehn Personen wurden in der Turnhalle von Mörel betreut und übernachteten in einer Zivilschutzunterkunft.
Der Brand war am späteren Montagnachmittag aus noch ungeklärten Gründen ausgebrochen. Durch den starken Wind breiteten sich die Flammen rasch aus. Zur Brandursache hat die Staatsanwaltschaft Oberwallis eine Untersuchung eingeleitet, wie die Sprecherin der Walliser Polizei, Adrienne Bellwald, sagte.