Die Leiden des jungen Wiget

Seit dem ESAF 2022 in Pratteln stand Michael Wiget nicht mehr im Sägemehl. Auch die Schwingsaison 2024 kann der Wünnewiler nicht in Angriff nehmen.

Verletzungen und Rückschläge: Michael Wiget muss erneut eine Pause einlegen. © Keystone
Verletzungen und Rückschläge: Michael Wiget muss erneut eine Pause einlegen. © Keystone
Verletzungen und Rückschläge: Michael Wiget muss erneut eine Pause einlegen. © Keystone
Verletzungen und Rückschläge: Michael Wiget muss erneut eine Pause einlegen. © Keystone
Verletzungen und Rückschläge: Michael Wiget muss erneut eine Pause einlegen. © Keystone
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Michael Wiget ist 25-jährig und wohnt in Wünnewil. Im Sägemehl aktiv ist der zweifache Eidgenosse für die Berner Schwinger, genauer für den Schwingklub Laupen. Wobei aktiv ein grosses Wort ist. Seit dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) 2022 in Pratteln stand Wiget bei keinem Schwingfest mehr im Sägemehl. 

Ich würde gerne einmal eine ganze Saison durchschwingen können.

In Pratteln zog sich der Wünnewiler drei Rippenbrüche zu. Trotzdem holte sich der damals 23-Jährige seinen zweiten Eidgenössischen Kranz. Die gebrochenen Rippen verunmöglichten es ihm hingegen, im 2023 kompetitiv in die Zwilchhosen zu steigen. Kein einziges Schwingfest bestritt Michael Wiget im vergangenen Jahr. 

Immer wieder verletzt

Dies wird sich leider auch in diesem Jahr nicht ändern. Auch 2024 wird der Wünnewiler nicht im Sägemehl stehen, zumindest nicht an einem Kranzfest. Zuerst litt Michael Wiget letzten Winter am Pfeifferschen Drüsenfieber. Dies machte sich stark bemerkbar, durch Erschöpfung, Energielosigkeit und Müdigkeit:

Ich bin nur eine Treppe hochgelaufen und hatte das Gefühl, als hätte ich ein mega Training hinter mir. Und eigentlich ist das ja nichts …

Danach, als das Pfeiffersche Drüsenfieber abklang und ihn nicht mehr stark belastete, kam der nächste Rückschlag. Durch das wenige Training bauten Wigets Muskeln ab und offenbarten einen Sehnenabriss in der Schulter, welcher zuvor von den Muskeln kompensiert wurde. "Ich hätte mit Aufbautraining nicht mehr auf das gleiche Niveau wie zuvor kommen können", sagt Michael Wiget. Eine Operation war unumgänglich. Und diese Operation verunmöglicht nun ein Comeback in das Sägemehl für die Schwingsaison 2024. Zumindest, was die Schwingfeste angeht. Den Aufbau für das kommende Jahr wird der Wünnewiler zu einem späteren Zeitpunkt wohl doch noch ein wenig in Zwilchhosen in Angriff nehmen können. 

Schulbank statt Sägemehl

Den Körper ausruhen lassen, sich Zeit nehmen und alle kleinen - oder auch die grossen - Verletzungen auskurieren. Den Aufbau richtig machen und endlich einmal ohne Verletzungen durch eine Saison kommen. Ein grosses Ziel von Michael Wiget: "Ich möchte einfach einmal eine ganze Saison durchschwingen können!"

Ich will sicher einmal Anwalt sein und eine eigene Kanzlei haben. Das Schwingen hat aber als nächstes oberste Priorität.

Der Körper soll zur Ruhe kommen, dies gilt aber nicht für den Kopf. Im Sommer 2023 schloss der heute 25-Jährige sein Bachelor-Studium in Rechtswissenschaften ab. Direkt im Anschluss hängte er den Master im Herbst an. "Zuerst war ich nicht sicher, ob ich mich einschreiben will. Ich wollte ja bereits im Winter voll auf den Schwingsport setzten. Heute bin ich froh, dass ich mich eingeschrieben habe." Das Masterstudium will Wiget bis im Oktober abschliessen. Eine grosse Challenge. Für Michael Wiget aber gibt es nur eine Richtung: Vollgas. "Lieber gebe ich 150 Prozent für eine Sache. Jetzt halt für das Studium, damit ich mich danach wieder zu 150 Prozent auf das Schwingen konzentrieren kann." 

Dies dann ab dem Frühling 2025, wenn die nächste Schwingsaison ansteht und der 25-jährige Michael Wiget aus Wünnewil wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist. 

RadioFr. - Fabian Waeber
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