KV-Lehre ist beliebt, Berufe im Gebäudebau nicht

Diese Woche dreht sich alles um die rund 250 Lehrberufe, die in der Schweiz angeboten werden. Im Kanton Freiburg absolvieren zurzeit über 9000 Personen eine Lehre. Im Rahmen der "Woche der Berufsbildung" haben wir mit dem Leiter des Amts für Berufsbildung Christophe Nydegger gesprochen, über Trends, Erfolge und Herausforderungen im Freiburger Lehrstellenmarkt.

"Wir haben im Kanton Freiburg zum Glück sehr viele KMU, sehr viele wirtschaftliche Gebiete. Wenn es in einem Beruf Schwierigkeiten gibt, Lehrstellen zu besetzten, gleicht das ein anderer aus", erklärt Christophe Nydegger. Die schwierige Wirtschaftslage hat sich nicht negativ auf die Beliebtheit von Lehrstellen ausgewirkt. Im Gegenteil: "In allen Kantonen wurden dieses Jahr mehr Lehrverträge abgeschlossen als letztes Jahr. Im Kanton Freiburg sind es 2,3 Prozent mehr."

Zu den unbeliebteren Lehrstellen würden jene im Gebäudebau gehören wie Maurer, Spengler und Sanitär-Installateur, sagt Nydegger. Das sei jedoch ein altbekanntes Problem. In den letzten Jahren habe es auch viele Lehrstellen in der Gastronomie und dem Coiffeur-Beruf gegeben, die unbesetzt blieben. Die Zahlen hätten sich jedoch mittlerweile erholt: "Dieses Jahr gab es in diesen Branchen fast 25 Prozent mehr Lehrverträge im Kanton Freiburg", so Nydegger. Die kaufmännische Lehre dagegen erfreue sich bereits seit langem grosser Beliebtheit.

Doch ist der Lehrstellenmarkt fit für die Zukunft? "Die Berufsverbände sind dazu verpflichtet, die Lehrgänge alle fünf Jahre anzupassen. Das resultiert darin, dass die Jungen, die eine Lehre gemacht haben, direkt in die Wirtschaft einsteigen und ihren Beruf ausüben können." Während die Digitalisierung schon seit längerem Einzug gehalten hat bei den Lehrberufen und der Ausbildung, ist Künstliche Intelligenz eher ein neues Thema. Hier bringe man den Lernenden etwa bei, besonders auf die Quelle einer Information zu achten, erklärt der Leiter des Amts für Berufsbildung.