Mehr Bio für zukünftige Landwirte und Landwirtinnen
Ab 2026 gibt es für die Ausbildung zum Landwirt sechs neue Angebote zur Auswahl.
Digitalisierung, Spezialisierung und der Klimawandel: das sind die grossen Herausforderungen in der Schweizer Landwirtschaft, schreibt der Schweizerische Bauernverband auf seiner Internetseite. Das verändert auch die zukünftige Grundausbildung von Landwirtinnen und Landwirten.
Somit wird sich auch die Lehre für angehenden Landwirte und Landwirtinnen verändern und sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Die derzeitige Grundausbildung, die seit etwa zehn Jahren gilt, muss nun überarbeitet werden, um den landwirtschaftlichen Entwicklungen gerecht zu werden.
Sechs neue Fachrichtungen zum EFZ
Ab 2026 gibt es die Ausbildung neu mit Fachrichtungen. Die ersten beiden Lehrjahre bleiben für alle gleich mit den Grundkompetenzen Pflanzenbau und Tierhaltung. Ab dem dritten Lehrjahr gibt es neu sechs Fachrichtungen nach Wahl.
- Ackerbau
- Biologischer Pflanzenbau
- Alp- und Berglandwirtschaft
- Geflügelhaltung
- Rindviehhaltung
- Schweinehaltung
Nach Abschluss der drei Jahre gibt es die Möglichkeit, in einem vierten Lehrjahr eine zweite Fachrichtung mit einem EFZ abzuschliessen. Das vierte Lehrjahr kann auch zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden, dazu entfällt der allgemeinbildende Unterricht (ABU) und der Sport. Lernende sind somit mehr auf dem Betrieb.
Auch in Grangeneuve möglich
"Die neue Ausbildungsform wurde auf Bundesebene entschieden. Wir dürfen oder müssen es ab 2026 umsetzten. Die Westschweiz war aber unisono der Meinung, dass eine vierjährige Lehre besser gewesen wäre für alle, das mit dem Gesamtpaket und nicht mit Fachrichtungen", so André Stettler, Leiter Ausbildung beim kantonalen landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve. Man wolle auch der Nachhaltigkeit mehr Rechnung tragen. Deshalb wird die landwirtschaftliche Grundausbildung überarbeitet, so André Stettler. Der biologische Landbau ist schulisch in allen Fachrichtungen integriert.
Jedes Jahr beginnen rund 100 Lehrlende ihre landwirtschaftliche Ausbildung in Grangeneuve. Bevor diese neue Ausbildung in zwei Jahren beginnen wird, müssen noch einige Punkte geklärt werden, insbesondere die Ausbildungsstätten, wo der Unterricht in den verschiedenen Fachrichtungen stattfinden wird. Denn nicht alle Fachrichtungen werden in Grangeneuve angeboten werden.