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Warum das neue Naturhistorische Museum 65 Millionen kostet

Sind die Kosten für den Umbau des Museums gerechtfertigt? Der Staatsrat, der Architekt und ein Sensler Bauunternehmen erklären.

Das neue Naturhistorische Museum soll an der Route des Arsenaux 18 entstehen. © Zamparo Architectes

65,488 Millionen Franken - so gross ist der beantragte Kredit -  sind viel Geld. Deshalb stimmt die Freiburger Bevölkerung am 18. Juni darüber ab. Für ein Projekt dieser Grösse sei der Betrag allerdings gerechtfertigt, sagt der zuständige Staatsrat Jean-François Steiert. Die Kosten seien begründet für den Umbau eines Museums in dieser Grössenordnung.

Das Naturhistorische Museum ist eines der meistbesuchten im Kanton. Es braucht Platz für genügend Leute und Exponate.

Jean-François Steiert, Staatsrat

Das bestätigt auch Marc Zamparo, der zuständige Architekt des Projekts. Man liege mit dem Budget gut im Mittelmass. Das Bernische Historische Museum wird für rund 120 Millionen Franken saniert, Basel baut sein Naturhistorisches Museum sogar für über 200 Millionen Franken neu.

Fragen Sie nicht, warum das Museum so teuer ist, sondern eher, weshalb es so billig ist.

Marc Zamparo, Architekt

Es sei von grossem Vorteil, dass man in Freiburg kein neues Gebäude bauen muss. An der Route des Arsenaux 18 steht bereits ein Grundgerüst. Das alte Zeughaus wird inwendig renoviert und um zwei Stockwerke vergrössert. Auch ein Parkhaus ist bereits vorhanden. Dieses wird erweitert. 

Langfristige Planung

Was trotzdem kostet, ist die ganze Renovation und vor allem das Material, welches man dazu benötigt. "Wir investieren in langlebiges, aber kostspieliges Material. Dies, um die Unterhaltskosten möglichst tief zu halten" sagt Staatsrat Jean-François Steiert. Das komme den Steuerzahlenden schlussendlich günstiger, auch wenn es anfangs wie ein grosser Haufen Geld aussehe. 

Langfristig geplant wird nicht nur beim Material, sondern auch beim Aufbau des Gebäudes, wie der Architekt Marc Zamparo erklärt. Man baue möglichst wenig tragende Wände. Das Gebäude werde hauptsächlich von Säulen gestützt. Dies, um die Wände bei Bedarf möglichst einfach umplatzieren zu können. Zum Beispiel, wenn es eine neue Ausstellung im Museum gibt oder wenn das Gebäude irgendwann für etwas ganz anderes genutzt werden sollte.

Zeit ist Geld

Das Projekt scheint gut durchdacht, braucht aber auch seine Zeit. Und Zeit kostet Geld. Beim Kanton als Bauherr sind lange Planungszeiten vorgesehen und viele Kontrollstellen involviert. Darunter leidet die Effizienz. Das ist die Meinung von Manfred Gross, dem Geschäftsführer von wirbauen AG, der dem Projekt neutral gegenübersteht.

Manchmal fehlt es an Effizienz, wenn der Staat baut.

Manfred Gross, Geschäftsführer wirbauen AG

Ausserdem baue der Kanton mit hohen Qualitätsstandards. Das sei nicht unbedingt schlecht, mache die Projekte aber auch nicht günstiger, so Manfred Gross weiter.

Museum als Bildungsstätte

Im Kredit mit inbegriffen sind 10,8 Millionen Franken für die Gestaltung und Umsetzung der Dauerausstellung im Naturhistorischen Museum. Für den Architekten Marc Zamparo ist es auch ein wichtiges Projekt, weil das Museum ein Ort ist, wo die Bevölkerung über relevante Themen wie beispielsweise den Klimawandel aufgeklärt wird.

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