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60-Rappen-Munition: Zwangsumrüstung für Sportschützen?

Ab 2024 werden die Bundessubventionen für die GP-11-Munition gesenkt. Für die Schützen wird diese doppelt so teuer, wie bisher.

Ab dem kommenden Jahr müssen viele Sportschützinnen und -schützen tiefer in die Tasche greifen. Denn der Bund will die Subventionen für die GP-11-Munition ab 2024 senken, welche für das Sturmgewehr 57 und Karabiner verwendet wird.

Förderbeiträge werden gekürzt, Munition wird teurer

Hintergrund für die Senkung der Förderbeiträge ist eine Empfehlung des Eidgenössischen Finanzdepartements. Diese riet dem Bund im vergangenen Jahr, bei den Subventionen im Schweizer Schiesswesen zu sparen und den Fokus auf modernere Projektile zu legen. Das ähnle einer Zwangsumrüstung, sagt Oliver Rumo, Chef Feldschiessen des Sensler Schützenverbandes:

Der Bund will, dass man künftig nur noch mit GP-90-Munition schiesst. Er will, dass die Schützinnen und Schützen umrüsten.

Die Förderbeiträge für ältere Geschütze fallen zwar nicht ganz weg, lösen bei der GP-11-Munition aber eine Teuerung aus. Diese soll künftig eine ähnliche Subvention erhalten wie die modernere Gewehrpatrone 90 (GP-90), die für das Sturmgewehr 90 verwendet wird. Ab 2024 kostet diese also neu 60 Rappen pro Schuss, statt wie bislang 30 Rappen. Der Preis wird damit verdoppelt. 

Konsequenzen für den Schiesssport absehbar

Die Preiserhöhung für die GP-11-Munition betrifft vor allem ältere Kaliber - sowohl in Bezug auf die Gewehre als auch die Sportschützinnen und -schützen. Vor allem die ältere Generation nutzen noch immer Karabiner oder ein Sturmgewehr 57. Und dort könnte es kritisch werden, sagt Oliver Rumo.

Die älteren Schützen sind wichtig für den Verband. Besonders, weil sie sich um den Nachwuchs kümmern.

Die Teuerung könnte also dazu führen, dass sich vor allem ältere Personen den Schiesssport irgendwann nicht mehr leisten könnten, so Rumo weiter. "Alles wird momentan teurer. Und wenn die Munition auch noch teurer wird, dann könnte sich der eine oder andere schlussendlich vom Schiesssport verabschieden."

Alleine beim Üben für das Feldschiessen gibt ein Schütze 50 bis 100 Schüsse ab, erklärt Oliver Rumo. Auf das gesamte Jahr gerechnet, gibt eine Sportschützin oder ein Sportschütze rund 1'000 Schüsse ab. Und das könnte mit der Preiserhöhung schnell sehr teuer werden.

Schweizer Schiesssportverband hat verhandelt

Um den Verlust an Mitgliedern zu verhindern und den Preisanstieg bei der Munition abzufedern, hat der Schweizer Schiesssportverband SSV mit dem Bund eine Gegenleistung ausgehandelt. Wie der SSV schreibt, werden im Gegenzug zur Preiserhöhung der GP-11-Munition, die Beiträge für das obligatorische Programm, das Feldschiessen sowie für die Jungschützenkurse erhöht.

Dies sei aber nicht die beste Lösung, findet unter anderem der SVP-Ständerat Werner Salzmann. In einer Motion fordert er vom Bundesrat, den Preis für GP-11-Munition nicht zu erhöhen.

RadioFr. - Vanja Di Nicola
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