Blumen zum Valentinstag: ökologisch vertretbar?
Rosen werden im Februar meist importiert. Alain Müller vom botanischen Garten der Universität Freiburg nennt umweltfreundliche Alternativen.
Ein Bouquet roter Rosen zum Valentinstag ist romantisch. Aber leider auch problematisch für die Umwelt, erklärt Alain Müller. Denn Rosen wachsen in den Wintermonaten nicht in der Schweiz - nur in Gewächshäusern, die beleuchtet und beheizt sind. Diese verbrauchen so viel Energie, dass Rosen aus Kenia sogar auf eine geringere CO₂-Bilanz kommen können. Das ergab eine Studie aus dem Jahr 2018.
"Ob man die Rosen hier anbaut oder importiert, ökologisch ist das auf jeden Fall eine Katastrophe", sagt Müller zum Valentins-Bouquet. Er wolle den Blumenhandel aber auch nicht verteufeln, betont der technische Leiter des botanischen Gartens der Uni Freiburg, der früher selbst in der Pflanzenproduktion arbeitete. Floristen hätten auch Produkte im Angebot, die weniger problematisch seien in Bezug auf CO₂-Emissionen. Kundinnen und Kunden könnten im Laden etwa nach Trockenblumen fragen, diese seien im Moment im Trend. Eine andere Option sind dekorative Äste von Hartriegel, Weide oder Birke.
Alternative Blumen-Geschenke
Wer doch lieber frische Blumen verschenkt, hat auch Mitte Februar einige Möglichkeiten. Wie Alain Müller erklärt, gibt es durchaus einheimische Pflanzen, die zu dieser Jahreszeit blühen. Die Winterheide beispielsweise trägt zierliche rosa Blüten, und wächst draussen im Garten. "Es gibt auch Blumen aus Schweizer Produktion, die zwar nicht ganz saisonal sind, aber im Gewächshaus nur wenig zusätzliche Energie brauchen, damit sie spriessen. Für den Valentinstag gäbe es da beispielsweise Hahnenfussgewächse wie Anemonen und Ranunkeln, oder Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen und Osterglocken."
Blumenzwiebeln gedeihen im Topf und bereiten länger Freude als ein Strauss Rosen, die nach wenigen Tagen die Köpfe hängen lassen. Saisonale Schweizer Blumen zu kaufen ist die beste Möglichkeit, ökologischen Blumenhandel zu fördern, sagt Alain Müller. Man könne bei der Floristin auch nach Bio-Blumen fragen - "wenn Kundinnen und Kunden systematisch danach fragen, denken die Produzenten eher darüber nach, auf Bio umzustellen."