Ohne Freiburg kein "Kleiner Prinz"
Das berühmte Kinderbuch "Der kleine Prinz" feiert seinen 80. Geburtstag. In Freiburg schrieb der Autor seine ersten Zeilen.
Unter den über hundert Strassen in Freiburg gibt es eine, die den Namen einer der bekanntesten Autoren der französischen Literatur trägt: die Rue Antoine-de-Saint-Exupéry in der Nähe des Boulevard de Pérolles. Der aus Lyon stammende Schriftsteller lebte zwischen 1915 und 1917 in der Nähe des heutigen Collège Sainte-Croix.
"Die Schweiz war ein neutrales Land, in dem Frieden herrschte. Seine Mutter wollte ihn von den Konflikten des Ersten Weltkriegs fernhalten", erklärt Alain-Jacques Tornare, Historiker und Autor des Buches "Saint-Exupéry in der Schweiz". "Viele Familien der französischen Aristokratie schickten ihre Kinder in katholische Privatschulen in unserem Land."
Ein Schutzraum zum Schreiben
Saint-Exupéry ist erst 15 Jahre alt, als er in Freiburg ankommt. Er lebt in einem Internat in der ehemaligen Villa Saint-Jean, die zum Komplex der Villa Gallia gehört. Und dort beginnt der Junge zu schreiben. Eines seiner ersten Gedichte, "Soleil d'or", ist nach einem alten Café in der Stadt benannt.
Kein "Kleiner Prinz" ohne Freiburg?
1943 veröffentlicht Saint-Exupéry sein berühmtestes Werk "Der kleine Prinz". "Wenn er nicht hierhergekommen wäre, hätte er sich sicherlich frühzeitig im Krieg gemeldet. Wie viele Saint-Exupérys sind gestorben, deren Werke wir nie kennengelernt haben?", beklagt Alain-Jacques Tornare.
Vom 13. Mai bis zum 8. Juli kann der Aufenthalt des Autors in Freiburg auf einem zweistündigen Spaziergang zwischen dem Kollegium St. Michael und dem Fischmarktplatz entdeckt werden.