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Was brauchen Freiburgs Spitäler?

Es ist so weit: Freiburg gibt den Bericht zur Bewertung des Pflegebedarfs für 2024 in die Vernehmlassung.

Das Spital Kantonsspital HFR im Zentrum der Stadt Freiburg. © Keystone

Der aktuelle Bedarfsbericht des HFR dient als Grundlage für die Leistungsaufträge, die Freiburg bei den kantonalen und ausserkantonalen Spitälern einreichen wird. Oder einfach gesagt: Es gibt eine Liste mit Spitälern, deren Behandlungen von der Krankenkasse mitfinanziert werden. Dazu gehören auch diverse ausserkantonale Spitäler. Die Liste wurde vor acht Jahren erstellt. Seither hat sich einiges verändert, weshalb nun auch die Spitalliste angepasst werden soll.

Der aktuelle Bericht zieht den Vergleich die Jahre 2015 bis 2019, also unter Ausschluss des veränderten Bedarfs während der Corona-Pandemie. 

Wachstum und Altern der Bevölkerung

Analysiert wurden das Versorgungsangebot, die Patientenströme und die Dienste, die von der Freiburger Bevölkerung in Anspruch genommen werden. Der Bericht bezieht sich dabei auf akute Spitalbehandlungen - die Akutsomatik - auf die Rehabilitation und die Psychiatrie. In allen drei Bereichen zeigt sich, dass das Bevölkerungswachstum und das Altern der Bevölkerung als treibende Kräfte wirken. Bezüglich Bevölkerungsentwicklung bleiben also Unsicherheiten bestehen, wie die Freiburger Direktion für Gesundheit und Soziales mitteilt. 

Der Bericht gibt auch eine Prognose über den Bedarf an stationären Spitalleistungen in den drei genannten Bereichen bis ins Jahr 2035. Gesundheitsminister Philippe Demierre sagt, dass man von einem Anstieg der Leistungen der Akutsomatik von 30 Prozent ausgehe. Das bedinge, dass in den nächsten zehn Jahren ein neues Spital gebaut werden müsse. Da das Bevölkerungswachstum derzeit bei über 13 Prozent liegt, könne noch nicht genau abgeschätzt werden, wie viele Betten dieses neue Spital beinhalten müsse. 

Die ausserkantonale Behandlung von Freiburger Patientinnen und Patienten ist nach wie vor ein grosses Thema, wie die Gesundheitsbeauftrage Claudine Mathieu Thiébaud sagt. Über die Hälfte der deutschsprachigen Freiburgerinnen und Freiburger lasse sich in Bern behandeln. Bei der französisch-sprachigen Bevölkerung handelt es sich nur um 17 Prozent, die sich ausserkantonal in medizinische Betreuung begeben. 

Bedarf der Psychiatrie steigt

Bedarfszuwachs gibt es bis ins Jahr 2035 in allen drei analysierten Bereichen. Die Zahl der akuten Spitalbehandlungen dürfte um 30 Prozent steigen. Bei der Rehabilitation rechnet das Szenario mit einer Zunahme von fast 60 Prozent und bei der Psychiatrie könnten die Fallzahlen um 19 Prozent ansteigen. 

Die Ausschreibung für die Spitaleinrichtungen soll am 1. Juli im Amtsblatt lanciert werden. Ab diesem Zeitpunkt können sich alle Spitäler der Region und der Nachbarkantone für die Spitalliste bewerben. Im Anschluss soll die Liste dem Grossen Rat zur Stellungnahme vorgelegt werden, bevor sie 2024 dem Staatsrat zur Entscheidung übergeben werden soll. 

Im Modell der Bedarfsanalyse werden demografische, wirtschaftliche, medizin-technische und epidemiologische Entwicklungen berücksichtigt. Sie alle wirken sich auch auf den künftigen Leistungsbedarf aus. 

RadioFr.
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