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Eine Höhle als Fluchtweg aus dem Schloss Heitenried?

In Heitenried gibt es eine von Menschen erschaffene Höhle aus dem Mittelalter. Welche Mythen werden darüber erzählt und welche Tiere hausen noch heute dort?

Um in die Höhle zu gelangen, muss man sich ganz klein machen. © Frapp

Höhlen in Wäldern wurden in den meisten Fällen von Tieren erschaffen oder sind natürlichen Ursprungs. Für den Menschen ist der Zugang oft gar nicht möglich. In Heitenried gibt es im Magdalenawald aber eine Höhle, die von Menschen ins Terrain gegraben wurde. "Vermutlich suchten sie im Mittelalter - oder etwas später - nach Wasser", erzählt Monika Zahno. Sie besucht die Höhle jährlich, da die Heitenriederin im Rahmen des Ferienpasses für die Kinder jeweils eine Führung durch die Höhle organisiert. Vor über 20 Jahren war Zahno das erste Mal in der knapp über 40 Meter langen Höhle. 

Der Eingang zur Höhle ist wegen diverser gefällten Bäumen fast nicht zu sehen.

Um in die Höhle zu gelangen, muss man sich zu Beginn sehr klein machen und hineinkriechen. Der Eingang ist etwa ein Meter hoch. Stösst man weiter vor, erreicht die Decke teils eine Höhe von über drei Metern. Der Besuch der Höhle ist vor allem aber wegen des schmalen Gangs nichts für Menschen, die zu Platzangst neigen. Für die Kinder im Ferienpass reicht der Platz aber allemal.

Aber nicht nur Menschen besuchen die Höhle gerne. Monika Zahno ist auch immer wieder auf verschiedene Tiere getroffen. "Wenn wir Glück haben, sehen wir eine kleine Hufnasenfledermaus. Sie überwintert ganz alleine." Zudem sei sie auch auf Molche oder einen Igel gestossen.

Unweit von der Höhle entfernt befindet sich das Schloss Heitenried, das jetzt als Primarschulhaus dient. Darüber gibt es auch eine Legende.

Es geisterte herum, dass die Höhle ein Fluchtweg aus dem Schloss sei. Das Schloss ist aber fast einen Kilometer entfernt und wie wir ja wissen, ist die Höhle nicht weitergegangen.

Das heisse aber nicht, dass es keine Fluchtwege aus dem Schloss gegeben hat, aber die Höhle gehörte sicherlich nicht dazu, so Monika Zahno weiter.

Nach der Erklärung die Besichtigung

Bei der Besichtigung fällt ziemlich schnell auf, dass die linke Seite anders aussieht, als die rechte Seite. "Die Kinder haben das Gefühl, es ist Eis. Aber beim Berühren merken wir, dass es sich um Kalkablagerungen handelt. Den Vorgang versuche ich ihnen anschliessend zu erklären. Das sieht dann so wie Eis aus. Auf der anderen Seite haben wir das nicht, dementsprechend drückt das Wasser von der östlichen Seite hinein", erklärt Monika Zahno.

Die Höhle ist am höchsten Punkt drei Meter und 20 Zentimeter hoch. Auf der rechten Seite erkennt man den Kalkstein.

Nach circa 41 Meter geht die Höhle nicht mehr weiter. Monika Zahno bemerkt sofort auf, dass zuhinterst am Boden Kot einer Fledermaus liegt. Diese war aber nicht im Hause.

Beidseitig hat es auffallende Löcher, die wahrscheinlich als Stütze gedient haben für Querbalken.

Auf dem Rückweg fallen in etwas über zwei Metern Höhe beidseitig Löcher auf. "Die Leute haben vermutlich Querbalken angebracht, um weiter oben mit Werkzeugen arbeiten zu können", so Monika Zahno weiter.

RadioFr. - Fabian Aebischer
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