Gifttiere im Haus: Exotisches Hobby oder gefährliche Liebe?

Es müssen nicht immer Katzen oder Hunde sein. Laut dem Veterinäramt des Kantons leben bis zu 160 Gifttiere in Freiburger Haushalte.

Schlangen als Haustiere? Denkbar, oder eher nicht? © keystone

Das Halten von exotischen Haustieren wie Giftschlangen und Vogelspinnen ist in der Schweiz streng geregelt und erfordert eine spezielle Ausbildung. Laut dem Veterinäramt des Kantons Freiburg gibt es schätzungsweise zwischen 120 und 160 Personen, die solche Tiere besitzen.

Ausbildungen, Bewilligungen und Sicherheitsvorkehrungen in der Wildtierhaltung

Wer eine Giftschlange oder ein ähnliches Wildtier halten möchte, muss eine spezielle Ausbildung absolvieren. Dies kann entweder eine fachberufliche Ausbildung oder eine Ausbildung als Tierpfleger mit Fähigkeitsausweis sein, die zwei bzw. vier Jahre dauert. Die Haltungsbewilligung wird vom Amt geprüft und erteilt, sie ist für Privatpersonen zwei Jahre und für Tierpfleger zehn Jahre gültig.

Grégoire Seitert vom Amt für Veterinärwesen prüft auch die geplante Haltungsform. Ein einfaches Terrarium ist oft nicht ausreichend. Stattdessen muss das Terrarium über einen Doppelverschluss mit Sicherheitsschloss verfügen. Es muss auch sichergestellt sein, dass die Tiere bei tieferen Temperaturen am Boden nicht weglaufen können. Ausserdem ist eine Haftpflichtversicherung erforderlich.

Giftige Haustiere: Harmlose Hobby oder riskante Affäre?

Wer denkt, dass Haustiere immer nur süsse Kätzchen oder treue Hunde sein müssen, der hat noch nicht von Christian Dervey gehört. Der Spezialist im Veterinäramt hält an die 50 Schlangen in seinem Keller.

Die Faszination für exotische Gifttiere

Wenn es um Schlangen oder Spinnen geht, ist Christian Dervey der Experte. Er ist beim Veterinäramt zuständig für Gifttiere. In seinem Keller gibt es keine Ski-, Essensvorräte oder alte Schulbücher, sondern rund 50 Schlangen. Diese benötigen laut Dervey nur wenig Pflege, etwa drei Stunden pro Woche. Ein idealer Haustierersatz für all jene, die wenig Zeit haben.

Doch so verlockend die Idee auch klingt, Inhaber solcher exotischen Tiere zu sein, sie bleibt riskant. Grégoire Seitert, Kantonstierarzt von Freiburg, warnt: Wenn eine solche Schlange oder Spinne entkommt, ist die Gefahr gross. Der erste Anruf sollte immer bei der Polizei (117) getätigt werden, die dann einen Reptilienexperten vermittelt. Schlangen, wie die Python, suchen hauptsächlich die Wasserkanalisation auf.

Auch wenn diese Tiere in der Schweiz durch das Klima nicht lange überleben können, bleibt das Risiko von giftigen Bissen. Sollte dies geschehen, lautet die erste Regel: Ruhe bewahren. Dann muss das Tier gesichert und die betroffene Stelle hochgelagert werden, um den Blutfluss zu verlangsamen. Schliesslich sollte umgehend der Notruf 144 kontaktiert werden.

RadioFr. - Leandra Varga
...