"Ich bin positiv überrascht von Gottéron"
Emanuel Jungo ist Verantwortlicher der Freiburg-Gottéron Ladies. Wie er das Team an die nationale Spitze führen will.

Am 11. März 2023 holten sich die Freiburg-Gottéron Ladies den Meistertitel in der zweithöchsten Eishockey-Spielklasse der Schweiz. Mit diesem Meistertitel verbunden war auch das erklärte Ziel des Teams: der Aufstieg in die Women's League!
Die nationale Elite wartet
Die erste Saison in der höchsten Frauenliga der Schweiz steht nun bevor, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Neue Spielerinnen wurden geholt, der Kader steht. Dazu später mehr. Momentan ist der Verantwortliche der Ladies bei Freiburg-Gottéron, Emanuel Jungo, vor allem mit den Spielplänen beschäftigt. "Viele Spiele haben wir am Donnerstag. Das passierte auf Wunsch der Teams, damit die Doppelbelastung am Wochenende nicht mehr da ist. Aber am Donnerstag in Ambrì oder Davos spielen ist nicht sehr praktisch. Wir suchen jetzt nach Lösungen", sagt Jungo im Interview.
Ich bin doch überrascht, wie schnell, wie gut und wie gross die Unterstützung von Seiten des Vereins ist. Es ist tiptop!
Hingegen fast reibungslos läuft die Zusammenarbeit mit Freiburg-Gottéron. Letzte Saison war eine Übergangs-Saison, das Frauenteam wurde bereits halbwegs in der Organisation des Drachen aufgenommen. Inzwischen ist die Übergangsphase vorbei, die Ladies sind ein komplettes Mitglied der HC Freiburg-Gottéron AG - mit allen Vorteilen. "Davon profitieren wir sehr, sei es mit mehr Eis, einer eigenen Garderobe oder auch von mehr Material, welches uns zur Verfügung gestellt wird.
Mit vier Ausländerinnen die Grossen kitzeln
Der Kader der Freiburg-Gottéron Ladies hat nach dem Aufstieg einen grossen Umbruch erlitten. "Einige Spielerinnen wollten den Mehraufwand in der Women's League nicht betreiben, andere haben schlicht und einfach das Niveau für die NLA nicht", sagt Emanuel Jungo.
Acht Spielerinnen sind geblieben, darunter auch die Französin Betty Jouanny. Eine sehr wichtige Vertragsverlängerung für die Gottéron Ladies. Mit 26 Toren und 20 Assists war die Französin die Topscorerin der Regular Season in der NLB. Auch im Playoff-Final gegen Tramelan, welchen die Freiburgerinnen mit 3:1 in den Spielen für sich entschieden, war Betty Jouanny die Topscorerin.
Der Ligaerhalt ist das offizielle Ziel. Wenn aber das Team schnell zusammenfindet, könnten wir die positive Überraschung der kommenden Saison werden.
Neben der Französin konnten Emanuel Jungo und sein Team drei Amerikanerinnen für die kommende Saison verpflichten. Hinzu kommen "junge und hungrige" Spielerinnen, welche unter anderem von Tramelan nach Freiburg wechseln.
"Auf dem Papier haben wir ein Kader, welches in der Women's League mithalten kann. Aber man weiss, dass Statistiken lügen können", drückt Jungo seinen Optimismus für die kommende Saison verhalten aus. Wenn sich das Team schnell findet, dann könnten die Freiburg-Gottéron Ladies die positive Überraschung der kommenden Saison in der höchsten Spielklasse werden.
Das Budget in zwei Jahren verfünffacht
Vor der Integration in die Organisation von Freiburg-Gottéron hatten die Ladies ein Budget von gut 50'000 Franken. Letzte Saison, mit der Teilintegration bei Gottéron und dem Aufstieg als klares Ziel, wurde das Budget bereits auf 85'000 Franken erhöht. Nun, als komplettes Mitglied der HC Freiburg-Gottéron AG und Teil der Women's League, der höchsten Schweizer Frauenliga, haben die Freiburg-Gottéron Ladies ein Budget von 260'000 Franken.
Wir sind auf dem richtigen Weg!
Neben dem fünfmal grösseren Budget und der wunderbaren Infrastruktur in Freiburg wächst das Frauen-Eishockey von Jahr zu Jahr. "Vor einigen Jahren wurde nur vor den Olympischen Spielen vom Frauen-Eishockey berichtet. Und vielleicht noch danach, wenn eine Medaille für die Schweiz rausgeschaut hat", sagt Emanuel Jungo. Jetzt habe sich dies geändert. Die Liga könnte in der kommenden Saison gar via Streaming-Plattformen live mitverfolgt werden. Ob dies zustande kommt, wird sich zeigen.