Invasion der Quagga-Muschel bedroht heimische Arten
Die invasive Quagga-Muschel bedroht das hiesige Ökosystem. Gibt es zu viele, schwindet die Fisch-Population. Ein Problem für Berufsfischer.
Die Quagga-Muschel kommt aus dem Schwarzen Meer und ist eine sehr invasive Art. Das erklärt Catherine Folly, zuständig für den Gewässerschutz beim Amt für Umwelt Freiburg. "Sie benötigen sehr viel Nahrung und greifen so das Ökosystem des Gewässers an."
Muscheln sind zwar dafür bekannt, dass sie Wasser filtern. Aber was passiert, wenn sie alles fressen, was im Wasser ist? Folly erklärt: "Ein wichtiger Teil der Nahrungskette der Fische ist Plankton. Wenn die Quagga-Muschel massiv auftritt, verändert sie das ganze Nahrungsnetz, was auch Auswirkungen auf die Fischfauna hat." Damit stellt die Muschel auch eine Bedrohung für Berufsfischer dar.
Auftreten in Freiburg
"Die Quagga-Muscheln kommen seit etwa acht Jahren in unseren Seen vor, wir haben sie im Neuenburgersee und im Murtensee", erläutert Catherine Folly. Dabei sei die Population im Neuenburgersee schon recht sichtbar, während die Muschel im Murtensee noch nicht so stark auftritt, so Folly weiter.
Die Quagga-Muschel kann von Menschen weiterverbreitet werden, vor allem durch Boote. Folly gibt an, dass "sie durch die Schifffahrt verschleppt wird, aber vor allem Freizeitboote, die in verschiedenen Seen unterwegs sind, stellen hier ein Problem dar".
Umgang mit der invasiven Art
Sobald die Quagga-Muschel an einem Ort angekommen ist, ist es sehr schwierig, sie wieder loszuwerden. "Hat man sie einmal, bekommt man sie auch nicht mehr ganz los", sagt Folly. Aber es gäbe eine Möglichkeit, die Verbreitung zu stoppen: die Einführung einer Bootsreinigungspflicht. Wie Folly abschliessend bemerkt, könnte die Umsetzung dieser Massnahme jedoch in einigen Gebieten - wie auch der Westschweiz - schwierig werden. Dies aufgrund internationaler oder kantonaler Zugehörigkeit von Gewässern.