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Vorerst keine Entschädigung für Gewerbe in Flamatt

Seit mehr als einem Monat herrscht in Flamatt Einbahnverkehr. Unter der Baustelle leiden nicht nur die Anwohner, sondern auch das Gewerbe.

Vom Bahnübergang bis zur Bahnhofsstrasse wird aktuell gebaut. Es herrscht Einbahnverkehr. © Google Maps

Wer von der Autobahnausfahrt Flamatt in Richtung Mühletal fährt, wird zurzeit über Neuenegg umgeleitet. Im Rahmen des Valtraloc-Konzepts wird in Flamatt aktuell zwischen dem neuen Kreisel und der Bahnhofsstrasse gebaut. Es herrscht Einbahnverkehr. Das betrifft nicht nur die Autofahrerinnen und Autofahrer, sondern wirkt sich auch auf Restaurants, Läden und die Postfiliale aus.

Baustelle mindert den Umsatz

Weil am Feierabend und auch sonst kaum mehr Autos durch Flamatt fahren, verzeichnen Restaurants, Imbisse und Geschäfte weniger Kundinnen und Kunden. Die Baustelle ist für sie ein grosses Problem. Sowohl das Restaurant Waage, die Pizzeria Mamma Mia als auch das asiatische Restaurant Yummy Tele haben deutlich weniger Kundinnen und Kunden, seitdem die Baustelle vor ihren Türen steht, wie sie auf Anfrage sagten. 

Aber nicht nur die Restaurants, sondern auch auf die BP-Tankstelle, die Papeterie und auch die Postfiliale in Flamatt wirkt sich die Baustelle negativ aus.

Keine Unterstützung von Gemeinde oder Kanton

Vor allem für die kleineren Unternehmen in Flamatt könnten die finanziellen Einbussen schwierig werden. Eine finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde ist aber nicht in Sicht. Wie der Syndic von Wünnewil-Flamatt, Andreas Freiburghaus, auf Anfrage von RadioFr. sagte, müsse die Gemeinde das Ende der Bauarbeiten abwarten, um einschätzen zu können, wie hoch die finanziellen Einbussen der betroffenen Geschäfte und Restaurants sind. Erst dann könne über eine mögliche Entschädigung gesprochen werden. Zudem gebe es eine solche Entschädigung erst, wenn die Einbussen höher als 40 Prozent sind. Während der Bauarbeiten werden die Geschäfte in Flamatt aber nicht unterstützt.

Auch der Kanton Freiburg ergreift keine Massnahmen. Bei den kantonalen Behörden gibt es in solchen Fällen keine Entschädigungspraxis, sagt Guido Balmer, Kommunikationsbeauftragter der Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt (RIMU) auf Anfrage. Balmer nimmt dazu folgendermassen Stellung:

Das Tiefbauamt unternimmt alles, um Unterbrüche von Zufahrten möglichst zu vermeiden. Deshalb stellt sich die Frage einer Erwerbsausfallentschädigung praktisch nie.

Die betroffenen Restaurants und anderen Geschäfte, die wegen der Baustelle in Flamatt Verluste machen, sind somit vorerst auf sich selbst gestellt. Noch nicht von den Auswirkungen der Baustelle betroffen ist das Restaurant Sense in Flamatt, wie es auf Anfrage bestätigte. Das liege daran, dass die Baustelle nicht vor der Haustür durchgehe, wie bei den anderen Restaurants. Aber auch das könne sich noch ändern.

Die gesamten Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt Flamatt sollen in verschiedenen Etappen bis Mitte Dezember 2024 dauern. 

Feierabendstau in Neuenegg statt Flamatt

Der gesamte Verkehr von der Autobahn in Richtung Mühletal wird über Neuenegg umgeleitet. Der Feierabendverkehr fliesst - oder stockt - nun in der Berner Nachbargemeinde. Diese nimmt die Situation "wie's de haut chunnt", wie die Gemeinde Neuenegg auf Anfrage sagte.

Beschwerden durch das höhere Verkehrsaufkommen im Gemeindezentrum gebe es nur sehr wenige. Einzelne Anwohnerinnen und Anwohner störten sich an den abendlichen Staus. Ansonsten sei die Situation in Neuenegg nicht dramatisch.

Einzig die Kommunikation des Kantons Freiburg hätte besser sein können, so die Gemeinde Neuenegg weiter. Die Gemeinde sei nicht über die Fortschritte der Baustelle in Flamatt informiert worden. Umso überraschter war man, als von einem Tag auf den anderen die Umleitungsschilder standen und der Feierabendverkehr statt durch Flamatt durch Neuenegg fuhr. 

RadioFr. - Vanja Di Nicola
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