Was passiert, wenn Nemo den ESC-Sieg für die Schweiz holt?

Gewinnt Nemo am Samstagabend den 68. Eurovision Song Contest (ESC), dann findet die 69. Ausgabe des Wettbewerbs in der Schweiz statt.

Nemo wird die Schweiz am Samstag im ESC-Final im schwedischen Malmö vertreten. (Archivbild) © KEYSTONE/EPA/JESSICA GOW

Nemo steht mit "The Code" im Finale des diesjährigen Musikwettbewerbs und ist zudem unter den favorisierten Acts.

Für die Austragung des ESC in der Schweiz kämen Städte wie Zürich, Bern, Genf oder Basel in Frage. Diese Orte mit grossen Hallen und einer guten Infrastruktur brachte Yves Schifferle, Bereichsleiter Show, gegenüber Schweizer Radio und Fernsehen SRF Anfang April ins Spiel. Die entsprechenden Kosten würden für die SRG, aber auch für die austragende Stadt anfallen; beisteuern müssen auch die teilnehmenden Länder. Wie hoch die Ausgaben sein würden, sagte Schifferle nicht, ergänzte aber, dass Gespräche mit anderen Ländern geführt worden seien.

Auch die Veranstalterin, die European Broadcasting Union, hält sich bedeckt, was Zahlen betrifft. Die Kosten für die Austragung des ESC 2023 in Liverpool lagen laut Spekulationen zwischen 27 und 36 Millionen Pfund (30 bis 40 Millionen Franken), wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag schrieb. Die Summe haben sich die Stadt, die British Broadcasting Corporation (BBC), die Regierung und die weiteren Teilnehmer-Länder aufgeteilt.

Dennoch könnte sich der ESC für den jeweiligen Austragungsort lohnen, denn wie eine Studie der Universität Liverpool zeigte: In der britischen Stadt entstanden neue Stellen, und der Tourismus profitierte von mehr Besucherinnen und Besuchern - auch längerfristig, wie die "Handelzeitung" am Mittwoch schrieb. Und: Als 2015 der Musikwettbewerb in Wien stattfand, generierte die Stadt ein Plus von mehr als 27 Millionen Franken.

Eine Schweizer Stadt könnte in die Kränze kommen, weil normalerweise das jeweilige Gewinnerland den ESC im Folgejahr austrägt. Eine Ausnahme war indes 2023, als der ESC in Grossbritannien ausgetragen wurde und nicht im Siegerland Ukraine - dies wegen des russischen Angriffskrieges auf das Nachbarland. Gewinnt Nemo das Finale in Malmö, wird der nächste Musikwettbewerb in der Schweiz stattfinden - finanziell könnte sich das lohnen.

SDA / Frapp
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