Ringen um Lösung fürs Schwarzsee-Schwinget

Der Grosse Rat Freiburgs verschiebt ein Geschäft über einen Kredit für den Campus Schwarzsee. Welche Rolle spielt ein Kunstrasen dabei?

Schönes Wetter beim Schwarzsee-Schwinget hier. Aber Achtung: Bei schlechtem Wetter leidet der Platz stark. © Keystone

Gibt es künftig noch ein Bergschwingfest auf dem Campus Schwarzsee? Der Kanton als Besitzer vom Campus liess Mitte September verlauten, dass er den Organisatoren den Platz beim Campus ab 2027 nicht mehr zur Verfügung stellen könne. Das sorgte in Schwingerkreisen und in den sozialen Medien für teilweise hitzige Diskussionen.

Alternativen und Bedenkzeit

Ein Problem ist für den Kanton als Eigentümer der Rasenfläche, dass diese nach dem Schwinget – je nach Wetter – mehr oder weniger stark beeinträchtigt ist und für mehrere Wochen nicht mehr benutzt werden kann. Vor kurzem kam von Seiten des Kantons deshalb die Idee der Anlegung eines Kunstrasens auf, der als Ausweichfläche dienen und ein Schwingfest auf dem Campus wiederum ermöglichen würde.

Ich bin froh, dass wir etwas mehr Zeit gewinnen und die Sache nochmals gut anschauen können.

Bruno Boschung, Grossrat Die Mitte

Vorgesehen war, dass der Grosse Rat am Freitagmorgen über einen Kredit von insgesamt gut 18 Millionen Franken für die Erneuerung des Campus Schwarzsee abstimmen würde. Das Geld würde in den Bau der neuen Dreifach-Turnhalle und in die Sanierung der bestehenden Gebäude fliessen. Obendrauf wären noch die 1,3 Millionen Franken für den angedachten Kunstrasen gekommen.

Dazu kam es aber nicht. Eine grosse Mehrheit der Grossrätinnen und Grossräte aus diversen Parteien und Regionen des Kantons entschied, dass das Geschäft über den Kredit für den Campus erst in der Novembersession behandelt wird. "Ich bin froh, dass wir etwas mehr Zeit gewinnen und die Sache nochmals gut anschauen können", sagte Mitte-Grossrat Bruno Boschung. Die Fraktionen und Kommissionen hätten gar nicht wirklich Zeit gehabt, sich mit dem Änderungsantrag betreffend der 1,3 Millionen für einen Kunstrasen zu befassen.

Es gilt zu prüfen, ob das Kunstrasenfeld benötigt wird und es sinnvoll ist, dass es gebaut wird.

Daniel Bürdel, Syndic von Plaffeien

Boschung sagt ausserdem, man wolle vom Kanton einen Businessplan, der aufzeigt, was in den kommenden zehn Jahren auf dem Campus genau geplant ist und was passieren werde. Was der Plaffeier Syndic Daniel Bürdel wiederum nicht will ist, dass der Parkplatz neben dem Campus durch einen Kunstrasen verkleinert wird. "Wir haben die Diskussionen gestartet und sind am Analysieren – es gilt auch zu prüfen, ob das Kunstrasenfeld benötigt wird und es sinnvoll ist, dass es gebaut wird." Da müsse man mit dem Kanton noch einen Weg finden.

"Wir haben immer eine Lösung gesucht", sagt der zuständige Staatsrat und Sportdirektor Romain Collaud - man wolle das Bergschwingfest behalten. Jetzt müsse man mit der Gemeinde sprechen, ob das Kunstrasenfeld statt auf dem Parkplatz auf einem Feld zu stehen kommen könne, welches der Gemeinde gehört. Wann und ob man zu einer für alle Beteiligten akzeptierbaren Lösung findet, wird sich also noch zeigen.

RadioFr. - Tobias Brunner
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