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Sind Unverpackt-Läden vom Aussterben bedroht?

In der Deutschfreiburger Region haben diesen Oktober gleich zwei Unverpackt-Läden geschlossen. Andere haben jedoch Erfolg.

Die Unverpackt-Läden Pakiaka in Tafers und Laupen Unverpackt haben beide im Pandemie-Jahr 2020 eröffnet. © RadioFr.
Die Unverpackt-Läden Pakiaka in Tafers und Laupen Unverpackt haben beide im Pandemie-Jahr 2020 eröffnet. © RadioFr.
Die Unverpackt-Läden Pakiaka in Tafers und Laupen Unverpackt haben beide im Pandemie-Jahr 2020 eröffnet. © RadioFr.
Die Unverpackt-Läden Pakiaka in Tafers und Laupen Unverpackt haben beide im Pandemie-Jahr 2020 eröffnet. © RadioFr.
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Unverpackt einkaufen ist in der Schweiz immer mehr im Trend. Auch in der Region Freiburg haben in den letzten Jahren neue Läden eröffnet, viele davon im Jahr 2020. Kürzlich mussten jedoch zwei Läden schon wieder schliessen: "Okilo" in Murten und "Grüen GmbH" in Kerzers. Droht der Trend zu kippen?

Zu wenig Kundschaft und gesundheitliche Probleme

Der Laden "Okilo" in Murten wurde im Juni 2021 von Cynthia Plancherel und Ashleen Lugon eröffnet. Die beiden französischsprachigen Frauen mussten bereits nach fast eineinhalb Jahren schliessen. Das Problem war, dass die Laufkundschaft ausblieb und die Stammkundschaft, um den Umsatz anzuheben, nicht ausgereicht hat.

Auch der Standort des Unverpackt-Ladens sei nicht von Vorteil gewesen, sagt Ashleen Lugon. Sie waren in einem kleinen Quartier etwas abseits der Stadt, wo es auch wenig andere Läden gab. Sie sagt dazu:

Ich glaube, dass all diese Faktoren dazu geführt haben, dass wir keinen Erfolg hatten.

In Kerzers haben Yvette Brunschweiler und Patrick Jnglin ihren Unverpackt-Laden "Grüen GmbH" im Januar 2020 eröffnet. Sie hatten viele Kundinnen und Kunden, sei es aus dem Dorf oder auch von weiter weg. Das Problem war ein anderes, erklärt Patrick Jnglin:

Wir hatten schlussendlich zu hohe Lohnkosten, aufgrund unserer gesundheitlichen Absenzen.

Zudem haben Yvette Brunschweiler und Patrick Jnglin mit den Lockerungen der Corona-Massnahmen gemerkt, dass die Menschen wieder in die Ferien fahren und anderen Hobbys nachgehen. Denn die Corona-Pandemie hat sich für viele Unverpackt-Läden als Vorteil erwiesen, da die Leute nur noch einkaufen gehen konnten.

Trotz dieses Pushs durch die Corona-Pandemie mussten diese beiden Läden in Murten und Kerzers schliessen. Von einem Unverpackt-Laden-Sterben kann man jedoch nicht sprechen, versichert die Präsidentin des Verbands Unverpackt Schweiz, Natalie Jacot:

So viele Läden wie letztes Jahr geschlossen haben, haben auch wieder eröffnet.

Fakt ist, dass Unverpackt-Läden auf Eigeninitiative von einzelnen Personen oder einer Gruppe gegründet werden, die sich für etwas einsetzen, was bei den Menschen in den Köpfen noch nicht angekommen sei, so Jacot.

Das Erfolgsrezept in Laupen und Tafers

Nadine Bärtschi und Claudia Karner hatten eine erfolgreiche Eröffnung ihres Ladens "Laupen Unverpackt" im Oktober 2020. Inmitten der Corona-Pandemie könnte man zwar denken, dass der Zeitpunkt ungünstig gewählt wurde. Aber auch in Laupen suchten die Menschen eine Beschäftigung, als alles andere nicht mehr möglich war. Der Lebensmitteleinkauf mit den eigenen Tupperware-Behältern war da vielleicht eine willkommene Ablenkung.

Doch die Corona-Einschränkungen sind nun aufgehoben und der Laden läuft weiter. Nebst dem, dass der Laden eher klein ist und dadurch die Mietkosten weniger hoch ausfallen, weiss Nadine Bärtschi, was es braucht, um die Kundinnen und Kunden bei der Stange zu halten:

Der persönliche Kontakt zu den Leuten ist sehr wichtig. Ich kenne alle, die in den Laden kommen.

Ähnlich sieht es im "Pakiaka" in Tafers aus, der im September 2020 eröffnet wurde. Auch dort lief der Start gut, trotz Pandemie. Gegründet wurde der Unverpackt-Laden von einem Mutter-Tochter-Duo, Dorli Riedo und Rebekka Gross. Als stellvertretende Geschäftsleiterin hilft Madeleine Kempf aus, die im "Pakiaka" von der Spielecke für Kinder schwärmt. Ausserdem hebt sie hervor, wie wichtig es sei, sich für die Kundinnen und Kunden Zeit zu nehmen. Die Ladenbesitzerinnen legen zudem hohen Wert auf regionale und nachhaltige Produkte.

RadioFr. - Tracy Maeder
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